Nach einer Razzia in den Büroräumen des spanischen Fussball-Spitzenklubs FC Barcelona hat es mehrere vorläufige Festnahmen gegeben. Dies bestätigte ein Sprecher der katalanischen Regionalpolizei am Montag der Nachrichtenagentur AFP, ohne jedoch Namen zu nennen. Die Operation werde von Beamten der Abteilung für Finanzkriminalität geleitet, hiess es.
Dem spanischen Radiosender Cadena Ser zufolge ist einer der Festgenommenen Barças Ex-Präsident Josep Maria Bartomeu, der im Oktober zurückgetreten war. Auch Geschäftsführer Oscar Grau und Roman Gomez Ponti, Leiter der Rechtsabteilung, sollen abgeführt worden sein.
Hintergrund soll unter anderem auch die sogenannte «Barçagate»-Affäre sein. Demnach hätte man beim FCB von offizieller Seite 13 Firmen beauftragt, negative Berichterstattung über eigene Stars wie Gerard Piqué und Leo Messi zu machen. Deren Image sollte geschädigt werden, gleichzeitig erhofften sich die Barça-Bosse dadurch eine Aufpolierung ihres eigenen. Vor allem die Rettung des Rufs des Präsidenten Josep Maria Bartomeu habe im Vordergrund gestanden. Clubmitglieder, die davon Wind bekommen hatten, hätten dann die Polizei eingeschaltet.
Das Chaos kommt beim Verein um Superstar Lionel Messi und Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen zur Unzeit. Am Sonntag wählen die Katalanen einen neuen Klubpräsidenten. Die ursprünglich für den 24. Januar vorgesehene Abstimmung war wegen der Corona-Pandemie verschoben worden.
(AFP/red)