Der 19-jährige Neuseeländer Liam Lawson steht kurz davor, jüngster Meister der Rennserie DTM zu werden. Beim vorletzten Saisonrennen auf dem Norisring verpasste der Red-Bull-Junior im Ferrari als Dritter zwar die vorzeitige Krönung, vor dem finalen Lauf am Sonntag (13.30 Uhr/Sat.1) hält Lawson aber alle Trümpfe in der Hand.
224 Punkte hat der Teenager nach seiner zehnten Podestplatzierung im 15. Rennen auf dem Konto. Streitig machen können ihm den Titel nur noch der Südafrikaner Kelvin van der Linde (206), der im Audi den vierten Rang belegte, und Samstagsieger Maximilian Götz (Deutschland/Mercedes/205). Maximal zu gewinnen sind noch 28 Punkte: drei für die Pole-Position, 25 für den Rennsieg.
Turbulentes Rennen in Nürnberg
«Ich bin froh, dass ich meinen Vorsprung noch ein bisschen ausbauen konnte», sagte Lawson bei Sat1. «Es ist aber alles noch sehr eng. Es wird nochmal ein harter Kampf.»
Die nur 2,3 km lange Traditionsstrecke am Nürnberger Zeppelinfeld war wie so oft die Bühne für ein turbulentes DTM-Rennen mit vielen Zweikämpfen. Der von Platz zwei gestartete Van der Linde verbremste sich beim Angriff auf Pole-Setter Lawson in der ersten Kurve, am Ausgang der Passage kam es zur Berührung der Titelkandidaten. Der gebürtige Franke Götz schlüpfte durch und diktierte in der Folge sein Heimrennen.
«Schade für den Sport»
Auch Lawson war nicht zimperlich, der Youngster räumte in der 22. Runde den Schweizer Mercedes-Piloten Philip Ellis an dessen 29. Geburtstag aus dem Weg. Die Rennkommissäre bewerteten das harte Manöver als nicht strafwürdig - Van der Linde war deswegen im Nachgang wütend: «Schade für den Sport», sagte er bei Sat.1. Wegen einer ähnlichen Aktion hatte Van der Linde am Hockenheimring eine Strafe erhalten.
Bislang jüngster DTM-Champion ist Pascal Wehrlein. Der Worndorfer holte sich 2015 in Hockenheim einen Tag vor seinem 21. Geburtstag den Titel. Lawson ist am Sonntag 19 Jahre und 241 Tage alt. (AFP)