Im Marathon kämpft jede Läuferin und jeder Läuferin für sich allein. Aber ausserhalb der Rennen sind die Marathon-Athleten teilweise beste Kollegen, verbringen in Trainingslagern oft viele Wochen am Stück Seite an Seite. Eines der Beispiele: Der Schweizer Marathon-Rekordhalter Tadesse Abraham (41) und der am Samstag viel zu jung verstorbene Adrian Lehmann (†34).
Vor einem Jahr am Zürich-Marathon stellte sich Abraham dank bereits geschaffter Olympia-Limite sogar als Tempomacher in den Dienst von Lehmann, der so Schweizermeister wurde und sich im Ziel enorm dankbar für die Hilfe des Kollegen zeigte.
Doch jetzt ist Lehmann tragisch an einem Herzinfarkt verstorben. Läuferkollege Abraham verarbeitet die Schock-Nachricht bei der Leidenschaft, welche die beiden zusammenschweisste. Beim Langstrecken-Laufen.
Trauerlauf für Kollege Lehmann
Der Schweizer Olympionike postet aus Instagram ein Bild von sich mit Lehmann aus glücklichen Tagen und schreibt dazu auf Englisch über die schreckliche Nachricht: «Das ist sehr hart zu akzeptieren. Ich rannte heute für dich, Ädu. RIP (Ruhe in Frieden).»
Dazu zeigt Abraham die Kennzahlen seines Trauerlaufs. Er ist am Dienstag in genau zwei Stunden beeindruckende 30,25 km gelaufen. Abraham läuft eine ausgedehnte Trainingsdistanz, ganz zu Ehren von «Ädu».
Abraham muss mit Lehmann zum zweiten Mal in kurzer Zeit einen tragischen Todesfall eines Weggefährten hinnehmen. Erst vor zehn Wochen trauert der gebürtige Eritreer um Marathon-Star Kelvin Kiptum (†24). Der Kenianer war als aktueller Weltrekordhalter im Februar bei einem Autounfall ums Leben gekommen.