Zoff um Sion-Star Bastien Toma
Sein Berater hoffte, CC entlasse ihn

Transferverhandlungen sind in Pandemiezeiten ohnehin schon schwierig genug. Im Fall von Sion-Juwel Bastien Toma könnten sie speziell zäh werden.
Publiziert: 20.04.2020 um 15:27 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2020 um 20:28 Uhr
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Sion-Juwel Toma wird den Verein im Sommer wohl verlassen.
Foto: freshfocus
Alain Kunz

Die Ablehnung der Kurzarbeit durch die gesamte Mannschaft des FC Sion hat Nachwehen, die lange über die dann doch gemachten Kreuzchen hinter dem Satz «Ich akzeptiere den Vorschlag» hinausdauern. So im Fall von Bastien Toma (20). Dem hochbegabten Mittelfeldspieler der Walliser mit dem zusammen mit Pajtim Kasami höchsten Marktwert, die beide von Transfermarkt auf rund 2,5 Millionen Franken geschätzt werden.

Toma hat, wie alle seine Mannschaftskollegen, den Vorschlag von Christian Constantin auf Kurzarbeit am 18. März abgelehnt. Dies auch auf Anraten seines Beraters Michel Urscheler, der dieselben Bedenken teilte wie die meisten Spieler. Dass sie nämlich gar nicht so richtig verstanden, was das bedeute, Kurzarbeit. Und dass Kurzarbeit für befristete Arbeitsverträge zu diesem Zeitpunkt gar nicht gestattet war. Und dass sie gerne detaillierter aufgeklärt werden möchten. «Das war keine prinzipielle Ablehnung. Sondern es ging einzig darum, dass wir mehr Infos wollten», so Urscheler.

Doch CC hatte bekanntermassen einen anderen Plan und entliess neun Spieler unmittelbar nach Verstreichen der enorm kurzen Frist von ein paar Stunden fristlos. Hastig kreuzten dann alle anderen das andere Kästchen an. So auch Toma. Dabei hatte CC natürlich nie die Absicht gehabt, sein Juwel marktwerttechnisch zu vernichten.

«Das war Humor pur»

«Ich wollte Toma und auch Quentin Maceiras vor dem Groll der Fans schützen, indem ich niemandem sagte, dass sie die Kurzarbeit zuerst abgelehnt hatten. Weil sie Kids des FC Sion sind», so CC. Urscheler schickte denn dem Sion-Boss auch eine SMS, in welcher er schrieb, er verstehe nicht, weshalb CC Toma nicht entlassen habe. «Das war Humor pur», so Urscheler. «Jeder weiss doch, dass CC seinem teuersten Spieler nicht kündigen würde.»

Doch CC geriet das in den falschen Hals. Er schrieb staubtrocken zurück, Urscheler wisse ganz genau, wieso er Toma nicht gekündigt habe. Später sagte CC: «Urscheler hat mir gesagt: Kündige Toma! Das wäre ihm gelegen gekommen, um Business zu machen zum Nachteil des Klubs. Was da passiert ist, vergesse ich nicht.»

Urscheler beeindruckt die Drohung nicht wirklich. So wie auch sein SMS an CC nicht ganz ernst gemeint war. «Wir sind Freunde. Und Christian hat mir gegenüber auch bereits durchblicken lassen, dass er in einem ersten Moment wohl daran gedacht habe, zumindest Maceiras zu schicken, dass er es - auch wegen mir - dann doch habe sein lassen. Und mit dem nächsten Gespräch ist das endgültig bereinigt.» Mal schauen, ob CC das auch so locker sieht. Spätestens, wenn es um die Transfersumme geht, die CC für Toma erzielen will. Und dieser Zeitpunkt naht mit Riesenschritten. Denn der Vertrag des Kosovo-Schweizers läuft bis 2021. Der Zeitpunkt ist also wohl: Diesen Sommer. In der für die Klubs derart unvorteilhaften Nach-Corona-Zeit …

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