Noch etwas ungläubig schaut Renato Steffen ins Handy. «Ich bin hier bei meinem besten Freund Gregory Wüthrich im Spital zu Besuch», sagt er, als er in die Kamera schaut. «Ich dachte, ich probiere dieses Live-Dings von Facebook auch mal aus.»
Ein intimer Spitalbesuch von FCB-Steffen bei YB-Wüthrich. Direkt nach seiner Operation. Und die Welt kann live dabei sein. Facebook sei Dank.
Steffen filmt erst Wüthrichs Zimmer. Zeigt die Guetzli-Packung und das Red Bull auf dem Tisch. Das verwundete Knie an dem sich Wüthrich am Innenmeniskus operieren lassen musste. Die Biografie von Boateng, die der Berner gerade liest.
30 Minuten lang hören und sehen so über 200 Besucher, wie die beiden Kumpels und neuen Klub-Rivalen über alles mögliche reden.
Zurück zu YB? Steffen: «Sag niemals nie!»
Wüthrich verrät, dass er am Freitag aus dem Spital entlassen wird. Dass er danach noch eine Woche in der Reha im Spital bleiben muss und rund 3 Monate ausfällt.
Steffen fragt den Pfleger, der reinmarschiert um bei Wüthrich den erhöhten Blutdruck zu messen, ob er denn jetzt so schlimm sei, wie überall geschrieben wird. Und witzelt: «Wäre schön, wenn noch eine schöne Pflegerin kommen könnte.»
Die beiden beantworten live gleich die Fragen von Steffens Facebook-Freunden. «Nimm Wüthrich gleich nach Basel mit!», fordert einer. Steffen: «Rheinfelden ist ja nicht so weit von Basel, ich packe dich gleich ein.» Wüthrich: «Wohl kaum!» Steffen: «Ja, ja. Das sagst du jetzt. Wir müssen zuerst endlich einmal gegeneinander spielen, damit ich dich auseinander nehmen kann.»
Ob Steffen je zurück zu YB gehen würde, wird der Neo-Basler gefragt. Seine Antwort: «Sag niemals nie»
Witzig: Plötzlich schaltet sich mit Goran Karanovic noch ein weiterer Profi-Kicker ins Gespräch ein. Steffen witzelt: «Ein Wunder, dass er überhaupt Internet hat, dort, wo es ihn hin verschlagen hat.»
Die Rumalberei geht 30 Minuten so weiter. Sympathisch, die zwei Kicker einmal ohne Einfluss von Presse-Chefs und PR-Profis zu erleben. Erfrischend, den beiden zuzuhören. Wie zwei ganz normale Freunde eben.
Zwei? Am Ende sinds sogar drei. Überraschungsgast im lustigen Spitalzimmer: YB-Verteidiger Florent Hadergjonaj.