Vorwurf der fahrlässigen Tötung
Diego Maradonas (†60) Ärzte und Pfleger müssen wegen Totschlags vor Gericht

Dem Leibarzt der verstorbenen Fussball-Ikone Diego Maradona (†60) und sieben weiteren Mitgliedern des medizinischen Teams wird fahrlässige Tötung vorgeworfen. Sie haben sich vor Gericht zu verantworten.
Publiziert: 22.06.2022 um 23:39 Uhr
Anhänger vor einem Wandgemälde Maradonas
Foto: JUAN MABROMATA

Nach dem Tod des Fussball-Idols Diego Maradona (†60) im November 2020 müssen sich die Mitglieder seines medizinischen Teams wegen fahrlässiger Tötung vor einem Gericht in Argentinien verantworten. Ein Richter in San Isidro bei Buenos Aires bestätigte am Mittwoch den geplanten Prozess gegen die acht Mitglieder des Teams, darunter auch Maradonas Leibarzt Leopoldo Luque. Einen Termin nannte er zunächst aber nicht.

Maradona war im November 2020 im Alter von 60 Jahren an einem Herzanfall gestorben. Sein medizinisches Personal wird verdächtigt, den Ex-Fussballer vor seinem Tod unzureichend versorgt zu haben.

Drei Wochen vor seinem Tod hatte sich Maradona wegen eines Blutgerinnsels einer Operation am Gehirn unterzogen, die von Luque vorgenommen wurde. Wenige Tage danach wurde er bereits aus dem Krankenhaus entlassen. Kurz darauf verstarb er.

Schwere Haftstrafen drohen

Die Staatsanwaltschaft wirft Maradonas Behandlungsteam vor, ihn nicht ausreichend betreut zu haben. Stattdessen hätten sie ihn durch Versäumnisse und Missmanagement seinem Schicksal überlassen.

Neben dem Neurochirurgen und Hausarzt Luque gehören die Psychiaterin Agustina Cosachov, der Psychologe Carlos Diaz, die medizinische Koordinatorin Nancy Forlini sowie Maradonas Krankenschwestern und Pfleger zu den Angeklagten.

In ihren Vernehmungen wiesen sie jede Schuld von sich. Bei einem Schuldspruch drohen ihnen Haftstrafen zwischen acht und 25 Jahren. (AFP)

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