Argentinien muss heute Abend (22 Uhr MEZ) auf 3637 Metern gegen Bolivien antreten. In der Kabine hat jeder Spieler eine Sauerstoffmaske. Vor der Partie wird ihnen Viagra verabreicht. Dies, weil das Team erst kurz vor Anpfiff in La Paz ankommt und somit nicht genügend Zeit zur Akklimatisierung besteht.
«Mediziner empfehlen zur Behandlung der Höhenkrankheit vor allem zwei Mittel: Cortison und Viagra. Beide bewirken eine Entspannung der Blutgefässe, was den Blutfluss und somit die Sauerstoffzufuhr in die Organe erhöht», sagt Professor Marco Maggiorini Höhenmediziner von der Uni Zürich.
Das Cortisonpräparat Dexamethason wird bei akuter Bergkrankheit ebenfalls eingesetzt. Da es aber sehr langsam wirkt, ist es für die Behandlung der schwereren Form, wie dem Höhenlungenödem, ungeeignet, wie Maggiorini und sein Forschungsteam herausfanden. «Deshalb wird beim Höhenlungenödem auf das schnell wirkende Viagra zurückgegriffen.» Bei einem Höhenlungenödem tritt Flüssigkeit aus den Kapillaren ins Lungengewebe und behindert die Atmung.
Auch bei Spielunterbrüchen greifen die Argentinier zwischendurch zum Sauerstoffspray. Das Bild des völlig erschöpften Ángel Di María mit Sauerstoffmaske während des Qualifikationsspiel 2013 in Bolivien ging um die Welt.
Die Argentinier hatten in der dünnen Höhenluft von La Paz immer wieder schlechte Erfahrungen gemacht. Unvergessen etwa die 1:6-Pleite vor genau acht Jahren unter Coach Diego Maradona.
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