Saarbrücken-Coach giftet gegen ARD-Reporter
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«Geistiger Dünnpfiff»
Saarbrücken-Coach giftet gegen ARD-Reporter

So märchenhaft Saarbrückens Pokalreise war, so abrupt endet sie nun auch. Leverkusen kennt gegen den Regionalligisten keine Gnade, gewinnt 3:0 und steht somit im Final. Nach Abpfiff gehen die Emotionen bei Trainer des Underdogs hoch.
Publiziert: 09.06.2020 um 22:49 Uhr
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Aktualisiert: 10.06.2020 um 07:42 Uhr
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Der Traum vom Pokalwunder platzt: Saarbrücken scheidet im Halbfinal gegen Leverkusen aus.
Foto: Andreas Schlichter/FotoSchlichter

Saarbrücken – Leverkusen 0:3
Zum ersten Mal schafft es ein Regionalligist in den Pokal-Halbfinal. Und dann das: Wegen der Corona-Krise müssen die Stadien leer bleiben. Das bricht auch einem neutralen Fussballfan das Herz. Trotz dieser Umstände will der Underdog aus der Regionalliga West das Wunder schaffen. Ein Finaleinzug wäre «wie die Wiedergeburt Christi», zieht Trainer Kwasnioks vor dem Spiel einen kuriosen Vergleich. Entsprechend nervös geht die Heimmannschaft in die Partie.

Nach dem Anstoss will sie die Gäste gleich mit einem Schuss von der Mittellinie überraschen, doch dieser landet meilenweit daneben. Stattdessen trifft Diabys Volley die Saarbrücken-Fans vor den TV-Bildschirmen mitten ins Herz – nach elf Minuten stehts aus Sicht der Saarländer schon 0:1. Es kommt noch bitterer: Nur acht Minuten später führt ein Missverständnis in der Abwehr zum zweiten Gegentreffer. Sind die Finalträume des Underdogs schon begraben? Nach der Pause tritt Saarbrücken mutiger auf, doch in der besten Phase trifft Bellarabi zum 0:3-Endstand.

Das Wunder bleibt aus – Leverkusen steht nach 2009 endlich wieder im Pokalfinal. Und beim Underdog ist Wundenlecken angesagt. Der Frust sitzt nach dem verpassten Coup nämlich tief. Allen voran bei Saarbrücken-Trainer Lukas Kwasniok (38). Auf die Frage des ARD-Reporters Thomas Braml, ob die defensive Ausrichtung zu Beginn der Partie nicht die falsche Taktik gewesen sei, reagiert er angesäuert. «Im Nachhinein sind wir immer schlauer. Das ist für mich geistiger Dünnpfiff, wer auf diese Idee kommt», sagt er und führt aus: «Wir hatten uns einen Plan zurecht gelegt. Aber das Tor, was Demirbay vorbereitet, wie er den Ball da reinchippt und Diaby einläuft. Das ist dann mit dieser Systematik nicht zu verteidigen, weil die Handlungsschnelligkeit nicht gegeben war. Mich hat eher gestört, dass wir nicht eklig genug waren.»

Kwasniok und seine Spieler müssen sich den Pokalfinal vor dem TV ansehen. Dieser steigt übrigens am 4. Juli im Berliner Olympiastadion. Der Gegner Leverkusens wird am Mittwochabend ermittelt: Es sind dies entweder die Bayern oder Eintracht Frankfurt.

Die Tore: 11. Diaby 0:1, 19. Alario 0:2, 58. Bellarabi 0:3
Der Schweizer: Stephan Andrist, der bei der Viertelfinal-Sensation gegen Düsseldorf noch 11 Minuten zum Einsatz kam, steht nicht im Aufgebot von Saarbrücken.

Hier gibts das Spiel zum Nachlesen im Liveticker!

Zweiter Halbfinal am Mittwoch
20.45 Uhr: FC Bayern München – Eintracht Frankfurt

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