Das Urteil im Schweizer Fussball-Krimi
Erich Vogel und Peter Bozzetti sind schuldig!

Eine bedingte Geld-Busse für GC-Legende Erich Vogel (75). Und Spielervermittler Peter Bozzetti muss in den Knast.
Publiziert: 28.11.2014 um 20:21 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 14:15 Uhr
Von Andreas Böni

Es ist morgens um zehn Uhr, als Erich Vogel und Peter Bozzetti sich im Saal 134 des Zürcher Bezirksgerichts erheben müssen. Richter Alain Kessler eröffnet den beiden Angeklagten das Urteil. Er verringert die Strafen gegen beide massiv im Vergleich zur Forderung des Staatsanwalts. Aber beide werden der Erpressung von YB-Sportchef Fredy Bickel schuldig gesprochen.

Für Peter Bozzetti hatte der Staatsanwalt 30 Monate gefordert, 20 auf Bewährung und 10 im Gefängnis. Das Urteil nun: 16 Monate bedingt, davon 6 im Gefängnis. Der Richter begründet: «Bozzetti hatte keinen rechtlichen Anspruch auf die 131 000 Franken von Bickel.» Zudem hätten seine sechs Vorstrafen eine Rolle gespielt. Weiter: «Das Verschulden wiegt nicht leicht. Es war ein hinterhältiges, wenn auch nicht intelligentes Vorgehen.»

Das Gericht schätzte die Glaubwürdigkeit von Bickel höher ein als jene von Bozzetti. Der Spielervermittler sagt: «Ich bin enttäuscht und frustriert.» Anders sehe es bei Erich Vogel aus, sagte Richter Kessler. «Sein Verschulden wiegt leicht. Er hat Bozzetti in geringem Umfang beraten, ihn lediglich als psychischer Gehilfe in geringem Masse bestärkt.»

Der Richter reduzierte daher die Forderung der Staatsanwaltschaft um 80 Prozent: von 14 Monaten bedingt auf eine Geldstrafe von 90 Tagessätzen à 150 Franken. Die 13 500 Franken muss Vogel dabei nicht mal zahlen, sie sind auf Bewährung ausgesetzt.

Doch Vogel ist damit nicht zufrieden. «Wir melden Berufung an», sagt er.

YB-Sportchef Fredy Bickel erhält 1500 Franken Genugtuung. «Ich bin sehr froh über die ausdrückliche Bestätigung des Richters, meine Aussagen in dem Verfahren seien ‹konstant und ohne Widersprüche› gewesen», sagt er.

Bozzettis Verteidigerin Annegret Lautenbach sieht es so: «Der Richter hat es sich einfach gemacht, Bickel als unbescholtenen Manager und Bozzetti als Erpresser darzustellen.»

Auch die Seite von Peter Bozzetti wird das Urteil höchstwahrscheinlich anfechten.

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