«Wir sind positiv ... im wahrsten Sinn des Wortes»
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Beni Huggels Frau infiziert:«Wir sind positiv ... im wahrsten Sinn des Wortes»

Beni Huggel zur Corona-Infektion seiner Frau Yvonne
«Wir sind positiv ... im wahrsten Sinn des Wortes»

Ex-Nati Star Beni Huggel (42) macht die Corona-Infizierung seiner Frau Yvonne am Montag öffentlich. Jetzt erzählt er BLICK wie sie als Familie damit umgehen und dass es trotzdem noch Platz für etwas Humor gibt.
Publiziert: 24.03.2020 um 23:52 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2020 um 13:27 Uhr
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Beni Huggels Frau Yvonne hat sich mit dem Coronavirus angesteckt.
Foto: Thomas Meier
Eynat Bollag

Beni Huggel, wie gehts ihrer Frau Yvonne im Moment?
Beni Huggel: Es geht ihr noch nicht blendend, aber auch nicht total schlecht.

War ein positiver Test zu erwarten?
Ich habe ehrlich gesagt nicht geglaubt, dass sie wirklich positiv ist, sondern einfach eine Erkältung hat. Ja, sie hatte Husten, Halsschmerzen und etwas Atemnot, aber nicht so schlimm, dass jetzt eine Einlieferung ins Spital nötig gewesen wäre. Doch dann haben wir am Freitag diesen positiven Test erhalten. Von da an war für uns klar, dass wir uns als Familie in Quarantäne begeben müssen, und zwar zehn Tage, wie es das BAG vorschlägt.

Was heisst das konkret?
Wir bleiben bei uns zuhause. Zum Glück haben wir tolle Freunde, die uns mit Lebensmittel versorgen, so dass wir unser Grundstück wirklich nicht verlassen müssen.

Müsst Ihr Euch zuhause auch separieren oder spielt das keine Rolle?
Doch. Unser Hausarzt hat uns empfohlen, nicht im gleichen Zimmer zu schlafen – so machen wir das jetzt auch. Aber es ist jetzt schon nicht so, dass Yvonne alleine im Zimmer ist und wir ihr das Essen vor die Türe stellen. Das machen wir nicht, nein.

Wie haben die Kinder auf das positive Resultat reagiert?
Sie sind schon etwas erschrocken, konnten die Situation aber ziemlich schnell annehmen. Sie haben eher Mühe damit, das Haus jetzt wirklich nicht mehr zu verlassen. Sich also auch nicht mehr kurz mit den Nachbarskindern auszutauschen. Das sollten sie sowieso nicht, aber überhaupt nicht, ist schon nochmals anders. Das hat ihnen schon gestunken am Anfang.

Wie erlebt ihr die Quarantäne-Zeit?
Man darf nicht vergessen, die Kinder haben keine Ferien, sondern Schule. Wir versuchen einen Tagesrhythmus zu behalten, Essenszeiten einzuhalten, so wie normal auch. Lustig ist, dass das Essen jetzt viel mehr zu einem Highlight wird als sonst, weil man sich da viel bewusster trifft.

Die Chance, dass Sie und die Kinder auch infiziert sind, ist realistisch.
Ich weiss nicht, ob wir es auch haben. Das würde mich natürlich sehr wundernehmen, aber wenn es so bleibt wie jetzt, dann haben wir praktisch keine Symptome. Mich würde aber auch interessieren, ob mein Körper nach den zehn Tagen Quarantäne Antikörper gegen das Virus gebildet hat.

Wie geht es denn nach diesen zehn Tagen weiter?
Das weiss ich noch nicht. Das müssen wir dann mit dem Arzt besprechen.

Sie wirken sehr ruhig, trotz der aufwühlenden Diagnose.
Ich bin einfach sehr froh, sieht es bei Yvonne bis jetzt nicht nach einem schlimmen Verlauf aus. Es ist mir ein Anliegen, die Leute dazu zu ermutigen, auch wenn sie eine kleine Erkältung haben, sich so zu verhalten, wie wenn sie das Coronavirus in sich tragen würden, denn das ist ja genau der Punkt.

Nachdem BLICK am Montag über den positiven Bescheid ihrer Frau berichtete, gab es einige negative Reaktionen. Zum Beispiel: Wieso sich ihre Frau, obwohl sie keine Risikopatientin ist, testen lassen konnte.
Die Kommentare haben mich etwas befremdet. Ich habe meiner Frau geraten unseren Hausarzt zu kontaktieren. Dieser hat sie dann, aufgrund der auffälligen Symptome in ein sogenanntes Testcenter überweisen lassen. Ob es reicht, von einem Arzt überwiesen zu werden, das weiss ich nicht. Bei uns war die Geschichte so. Wir alle haben solch eine Situation noch nie erlebt. Von dem her ist nicht alles perfekt und wird auch nicht alles perfekt und reibungslos funktionieren.

Wir alle haben womöglich noch ein paar Monate der Isolation vor uns, was hat sich die Familie Huggel vorgenommen?
Wir haben am Wochenende mit den Kindern wieder einmal Monopoly gespielt. Das haben wir Ewigkeiten nicht mehr gemacht. Ich denke, die momentane Situation ist für alle eine Chance, so etwas wie einen «Reset» zu machen.

Es ist schön zu sehen, dass ihre Familie trotz dem Schicksal die Freude nicht verloren hat.
Ja, wir sind «positiv» (schmunzelt)... Im wahrsten Sinne des Wortes.

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