Nach 13 Jahren als Einzelrichter
Ex-NL-Sheriff Steinmann arbeitet jetzt für den SCB

Schauen Sie, wer wieder da ist? Der langjährige Einzelrichter Reto Steinmann greift jetzt dem SC Bern unter die Arme.
Publiziert: 22.10.2018 um 17:19 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2018 um 22:58 Uhr
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13 Jahre lange war der Zuger Reto Steinmann Liga-Einzelrichter.
Foto: KEY
Angelo Rocchinotti

13 Jahre lang amtete Reto Steinmann als Einzelrichter, fällte in dieser Zeit gegen 800 Urteile und brachte so manchen Trainer, Sportchef und Präsidenten gegen sich auf. Auch in Bern war man dem Zuger Anwalt nicht nur gut gesinnt. «Das ist aber normal bei Richtern», sagt SCB-CEO Marc Lüthi.

Im Frühjahr 2016 trat Steinmann zurück. «Ich verspüre eine gewisse Müdigkeit», so der Sheriff damals. Doch nun steckt der 59-Jährige wieder voller Tatendrang – und greift sogar dem SCB unter die Arme.

Die Berner liessen sich im Berufungsverfahren im Fall von Gregory Sciaroni doch tatsächlich von Steinmann vertreten. «Wir brauchten einen Fachmann», sagt Lüthi. «Die drei Sperren für den Check sind ja okay. Dass das Strafmass aufgrund der Vorstrafen verdoppelt wird, gibt es jedoch nicht einmal im Strafgesetz. Und das finde ich nicht okay.»

«Ich habe meine Werte»

Ein ehemaliger Richter, der gegen seine Nachfolger kämpft? Kein Problem, sagt Steinmann. «Ich war in Zug auch Strafrichter und bin jetzt Verteidiger. Es gab keinen Grund, dieses Mandat abzulehnen.»

Für den Zuger ist klar: «Nie würde ich ein Plädoyer halten, wenn ich wüsste, dass sich das Vorgetragene nicht so ereignet hat. Ich handle nicht nur im Interesse der Klienten, habe meine Werte. Wenn also einer kommt und sagt, er habe geschossen, ich solle ihm aber aus der Patsche helfen, da man ihm ohnehin nichts nachweisen könne, würde ich ihn an jemand anderen verweisen.»

Auch andere Klubs wollten Steinmann

Der Fall Sciaroni sei nicht eindeutig. «Trifft man den Kopf des Gegners, schnellt dieser in der Regel zurück. Das ist hier jedoch nicht zu erkennen.» Während der SCB zunächst nicht bestritt, dass es sich um einen Check gegen den Kopf handle, stufte Steinmann die Charge an Laker Timo Helbling in zweiter Instanz als unerlaubten Körperangriff ein. Aufgrund der Vorstrafen sah er zwei Sperren als gerechtfertigt.

Steinmann scheiterte mit seiner Argumentation. Die sechs Sperren blieben bestehen. Trotzdem sagt Lüthi: «Reto hat tip top gearbeitet.» Ob er wieder einmal auf die Hilfe des Ex-Sheriffs zurückgreift, lässt der SCB-Boss offen. «Ich hatte auch schon Anfragen von anderen Klubs», sagt Steinmann. «Ich lehnte zunächst aber ab, weil ich nicht direkt nach meinem Rücktritt die Seite wechseln wollte.»

National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
29
31
57
2
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
29
-6
39
10
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
26
1
36
12
HC Lugano
HC Lugano
27
-22
33
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
29
-20
33
14
HC Ajoie
HC Ajoie
28
-43
23
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