Langnau-Verteidiger Claudio Cadonau hat etwas Einzigartiges geschafft. Schon drei Mal wurde er in dieser Saison mit einem Restausschluss unter die Dusche geschickt. Und dreimal Restausschluss (5 plus 20 Minuten) – das ergibt ein Bösewicht-Total von 75 Minuten. Umso erstaunlicher ist es da, dass sich der Haudegen ansonsten auf dem Eis so fromm wie ein Lämmchen verhält. Zweiminutenstrafe hat Cadonau noch keine einzige kassiert!
«Das habe ich noch nie erlebt und hätte ich auch nicht für möglich gehalten», sagt der Routinier. Eine wirkliche Erklärung für dieses Phänomen hat er nicht, findet aber, dass man seine Ausschlüsse differenziert betrachten müsse. «Bei der Spieldauer gegen Bern war das ein wenig Schwingen mit Thierry Bader, aber nichts Böses. Da haben wir beide gestaunt, dass wir duschen mussten.»
Es passt zu der verkorksten Saison
Vor Weihnachten im Spiel gegen Servette fasste Cadonau nach einem Bandenschubser gegen Deniss Smirnovs indes nicht nur einen Restausschluss, sondern auch noch happige vier Spielsperren obendrauf. Was den Verdacht nahelegt, dass er bei der Liga-Justiz allmählich auf der Wiederholungstäter-Liste gelandet ist. Er selbst sagt dazu: «Es waren teilweise unglückliche Aktionen. Aber sie stehen nun eben auf meinem Konto, was mein Pech ist.»
Der 34-jährige Verteidiger findet aber auch, dass seine desaströse Restausschluss- und Sperren-Bilanz zu seiner persönlich bislang verkorksten Saison passe. Ins Emmental geholt wurde er im Sommer aus Zug als Leistungsträger. Doch diesem Anspruch konnte der Zürcher mit seinen Leistungen noch nicht gerecht werden, teilweise war er gar überzählig. «Ich habe andere Erwartungen an mich», erklärt Cadonau. «Es liegt an mir, jeden Tag besser zu werden und dem Coach zu zeigen, dass er nicht mehr um mich herum kommt.»
«Neues Jahr, neues Glück»
Am Wochenende läuft seine Sperre ab, ab Samstag gegen Kloten darf der Verteidiger wieder eingesetzt werden. Und so sagt er sich: «Neues Jahr, neues Glück.» Cadonau will sich der Herausforderung stellen, denn Herausforderungen haben seine ganze bisherige Karriere geprägt: «Als Junior war ich nie das grosse Talent, das von einer Nati zur nächsten hüpfte. Ich habe selten etwas geschenkt bekommen, musste immer hart dafür arbeiten.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | HC Davos | 22 | 24 | 43 | |
2 | Lausanne HC | 22 | 9 | 42 | |
3 | ZSC Lions | 20 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 23 | 18 | 38 | |
5 | EHC Kloten | 22 | 3 | 36 | |
6 | SC Bern | 23 | 12 | 36 | |
7 | EHC Biel | 22 | -1 | 33 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 23 | -8 | 31 | |
9 | HC Lugano | 20 | -11 | 28 | |
10 | HC Fribourg-Gottéron | 22 | -10 | 28 | |
11 | SCL Tigers | 20 | -4 | 26 | |
12 | Genève-Servette HC | 18 | -2 | 24 | |
13 | HC Ambri-Piotta | 20 | -14 | 24 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -34 | 18 |