«Eine Riesen-Sauerei»
«Cobra»-Gegner rasselt durch Dopingkontrolle

Denis Bakhtov war beim EM-Fight im Juni gegen Arnold «The Cobra» Gjergjaj wohl gedopt. Das ärgert den Trainer des Basler Schwergewichtlers.
Publiziert: 23.07.2015 um 20:13 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 23:41 Uhr
Denis Bakhtov soll im Kampf gegen Arnold Gjergjaj (l.) gedopt gewesen sein.
Von Emanuel Gisi

Es war ein Spektakel mit gutem Ausgang für Schwergewichts-Profi Arnold «The Cobra» Gjergjaj (30): Anfang Juni verteidigte er seinen EBU-EE-Europameister-Titel zum ersten Mal – trotz gebrochener Hand und gerissenem Trommelfell.

Jetzt wird bekannt: Sein Gegner Denis Bakhtov (35) wurde bei der Dopingkontrolle nach dem Kampf positiv auf die Stimulanz Methylhexanamin getestet, ein Mittel, das den Muskelaufbau fördert. Der europäische Boxverband EBU hat den routinierten Russen vorläufig gesperrt. Im Oktober soll die endgültige Entscheidung über die Dauer der Suspendierung fallen.

«Nur Vitamine»

Bakhtov mimt derweil den Unschuldigen. «Er kann sich das nicht erklären», sagt sein Manager Sergej Mitchnik zu Blick.ch. «Er hat mir gegenüber beteuert, er habe vor dem Kampf wissentlich nichts Illegales genommen.»

Man vermute einen ärgerlichen Fehler. «Die Substanz muss in einem der Nahrungsergänzungsmittel gewesen sein, die er eingenommen hat. Er hat vor dem Kampf nur Vitamine genommen, die man in Russland ganz legal im Laden kaufen kann.»

«Schadet der Glaubwürdigkeit unseres Sports»

Eine Erklärung, die man in Gjergjajs Team nicht so recht glauben mag. «Das ist eine Riesen-Sauerei», sagt Trainer und Manager Angelo Gallina. «Solche Fälle schaden der Glaubwürdigkeit unseres Sports extrem.»

Für seinen Boxer ändere sich durch den Befund aber nichts. «Man kann es auch positiv sehen: Arnold ist sauber und hat mit einer Hand einen guten Gegner geschlagen, der erst noch gedopt war», so Gallina.

Es ist der zweite Doping-Fall eines Gjergjaj-Gegners innert kurzer Zeit. Bereits nach dem letzten EM-Titelkampf im Oktober 2014 war der Bosnier Adnan Redzovic in der Kontrolle hängengeblieben. «Eine mögliche Konsequenz wäre, dass man vertraglich festlegt, dass die Gage nur bei bestandenem Dopingtest ausbezahlt wird», sagt Gallina. «Aber wir sind auch nicht dafür verantwortlich, das Doping-Problem im Weltsport allein zu lösen.»

Gute Nachrichten gibt es dagegen von der rechten Hand der Kobra. Die erholt sich nach dem Bruch im Kampf offenbar gut. «Er kann bereits einfache Kraft-Übungen machen.» Geht die Genesung wie gewünscht weiter, soll Gjergjaj vermutlich im November wieder in den Ring steigen.

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