Strassenschlacht in Zürich am Mittwochabend. Linksextreme marschieren in der Innenstadt auf, demonstrieren gegen das WEF in Davos. Dabei geraten sie im Kreis 4 mit der Polizei aneinander. Für ein Stadtpolizist geht das bös ins Auge!
Ein Video zeigt, wie ihn eine Petarde am Kopf trifft. Es knallt. Sofort geht der Polizist zu Boden, hält sich die Hände vors Gesicht. Muss ins Spital gebracht werden. «Es sind gravierende Verletzungen, die der Polizist davon getragen hat», sagt Stapo-Mediensprecher Marco Cortesi am Donnerstagmorgen zu BLICK.
Unter anderem sei sein Auge in Mitleidenschaft gezogen worden. Er konnte mittlerweile das Spital wieder verlassen, musste sich aber weiteren Untersuchungen unterziehen. Die Auswirkungen der Verletzung sind noch ungewiss.
Auch Passantin verletzt
Zu den Demonstrationen aufgerufen hatte das Bündnis «Züri gäge s’WEF». Linksextreme hatten sich ihr angeschlossen, machten mächtig Krawall. Mit Tränengas versuchten die Polizisten, die gewaltbereiten Linksextremen in Schach zu halten.
Die Polizei setzte Tränengas, Wasserwerfer und Gummischrot ein. Insgesamt drei Polizisten wurden bei der Demo von Gegenständen getroffen, wie Marco Cortesi zu BLICK sagt.
Eine Verletzung erlitt auch eine Passantin. Demonstranten zündeten in ihrer Nähe eine Knallpetarde, so dass sie eine Ohrverletzung davontrug. In ihrem Fall ist der Heilungsverlauf unklar.
Juso distanziert sich
Die Organisatoren von «Züri gäge s'WEF» bedauern die Gewalteskalation, wie sie in einer Mitteilung schreiben. «Wir finden es schade, dass die inhaltliche Kritik am WEF und der momentanen Politik von solchen Aktionen überschattet werden», sagt Anna Luna Frauchiger, Co-Präsidentin der Juso Stadt Zürich.
Die drei Demonstranten, die vorübergehend festgenommen wurden, sind mittlerweile wieder auf freiem Fuss.
Polizeibeamtenverband fordert härtere Strafen
Nach Ansicht des Verbandes Schweizerischer Polizei-Beamter (VSPB) gefährdet die Trägheit der Politik die Sicherheit der Polizei. Seit zehn Jahren kämpfe der VSPB unermüdlich für mehr Rechte und Sicherheit für die Polizisten. «Es ist Zeit, Worte in Taten umzusetzen, bevor ein Polizist stirbt», teilte der Verband am Donnerstag mit. Die Täter müssten hart bestraft und in die Pflicht genommen werden.
Kundgebungen und Demonstrationen seien dazu da, um Meinungen zu äussern und nicht um andere Menschen anzugreifen. Die Polizistinnen und Polizisten dienten der Sicherheit der Mitmenschen während solchen Veranstaltungen, heisst es weiter. Chaotische Demonstranten nutzten die Umzüge, um ihre persönlichen Aggressionen auszuleben. Das sei «im Grundsatz falsch». Meinungen zu äussern sei in Ordnung, Polizisten zu Opfern zu machen «gehört in höchstem Mass bestraft». (fr/SDA)
Vom 21. bis 24. Januar findet wieder das World Economic Forum (WEF) in Davos statt. Rund 2500 internationale Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft treffen sich zum Austausch.
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