Die Meldung sorgte letzte Woche schweizweit für Schlagzeilen. Der linke Zürcher Stadtrat Richard Wolff (Alternative Liste), hat die Stadtpolizei angewiesen, Nationalitäten in Meldungen nicht mehr automatisch zu nennen.
«Indem man die Nationalität nennt, wird suggeriert, damit lasse sich die Tat ein Stück weit erklären. Dies verdeckt aber nur, was die eigentlichen Ursachen für kriminelle Handlungen sind», so Wolff.
Bei vielen Medien und Politikern stiess diese Regelung auf Unverständnis. Doch nun geht Wolff gar einen Schritt weiter.
Als Wochengast interviewte das SRF-Regiojournal den Polizeivorsteher. Die Moderatorin fragte ihn, warum er denn das Alter noch nenne? Etwa bei jungendlichen Rasern oder Senioren, die jemanden auf dem Fussgängerstreifen anfahren?
Da denke man doch automatisch «Aha, wieder so en Raser!» oder «Aah, dä hät s Auto nüm im Griff gha!».
Wolffs Antwort: «Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das Alter in Zukunft einmal ein Thema wird», sagt der Stadtrat. Momentan ginge es aber um Nationalitäten.
Auch Kantone könnten verschwinden
Und wenn nicht mehr geschrieben wird, ob Eritreer, Albaner oder Schweizer Straftaten begangen haben, will Wolff dies künftig auch für die Schweiz allgemein ähnlich diffus regeln.
So überlege er noch, ob man am 1. Mai veröffentlichen will, aus welchen Kantonen die Krawalltouristen stammen. «Eigentlich ist dies nicht mehr angebracht.»
Diese Aussagen dürften Wasser auf die Mühlen der Zürcher SVP sein. Die plant seit letzter Woche eine Initiative gegen Polizeizensur. (bö)