Sie generierten zusammen 93 Prozent der Direktbuchungen, wie das Institut für Tourismus der Fachhochschule Westschweiz Wallis in Siders (HES-SO Valais/Wallis) am Sonntag in einer Mitteilung schreibt.
Gemäss einer Studie der Fachhochschule entfällt der Löwenanteil bei den Plattformen mit 73,3 Prozent auf booking.com. Die US-Firma im Besitz der Priceline-Gruppe konnte gegenüber ihren beiden Konkurrenten letztes Jahr ihre Marktdominanz weiter ausbauen.
Die Fachhochschule schätzt den Gesamtumsatz von booking.com, Expedia und HRS auf mehr als 1 Milliarde Franken und die von den Hotels an die Plattformen bezahlten Kommissionen auf 150 Millionen Franken. Diese fielen laut der Mitteilung je nach Betrieb und je nach Kundschaft unterschiedlich aus, schreiben die Autoren der Studie.
Wichtig sind auch die eigenen Websites der Hotels. Der Anteil Buchungen über diesen Weg stieg mit plus 1,4 Prozent auf 8,2 Prozent leicht an. Immerhin verfügen heute über 80 Prozent der Hotels über Online-Buchungstools auf ihren Internetseiten, während es 2013 erst 62 Prozent waren, wie die Fachhochschule schreibt.
Unter dem Strich wurden knapp 40 Prozent aller Logiernächte via elektronische Vertriebskanäle gebucht.
Nach wie vor werden zwar die meisten Hotelbetten direkt gebucht, via E-Mail oder Telefon. Der Anteil Direktbuchungen fiel gemäss Studie im letzten Jahr aber erstmals unter die 60-Prozent-Marke: Nur noch 58 Prozent der Logiernächte wurden auf diese Weise gebucht. 2015 lag der Anteil noch bei 60,7 Prozent.
Zum Vergleich: Zehn Jahre vorher, 2005, wurden noch 77 Prozent aller Hotelbetten mit «klassischen» Methoden gebucht, sei es per Telefon, Reisebüro, E-Mail oder direkt vor Ort. Nur die wenigsten Gäste buchten ein Hotel via Internet.
Die Studienleiter prognostizieren, dass bis 2020 die Online-Vertriebskanäle den Anteil der Direktbuchungen auf auf unter 50 Prozent gedrückt haben werden. Die Studie wurde von Verband der Schweizer Hotels, hotelleriesuisse, unterstützt, wie aus der Mitteilung hervorgeht.
Auf der politischen Ebene ringen hotelleriesuisse und die Buchungsplattformen um Einfluss im Parlament. Es geht um die Frage, ob die Preismacht der Online-Plattformen zurückgebunden werden soll. Die Hoteliers beklagen, dass sie auf ihren eigenen Websites die Preise der Online-Plattformen nicht unterbieten dürfen.
Hotelleriesuisse möchte die so genannten engen Preisparitätsklauseln aus den Verträgen mit den Online-Plattformen kippen. Die Wirtschaftskommission des Ständerats (WAK) haben die Hoteliers auf ihre Seite gebracht. Diese empfiehlt der kleinen Kammer eine Motion zur Annahme, die diese Klauseln verbieten will.