Strassenverkehr
Viele Staustunden in Zürich und Genf

Genfer Autofahrerinnen und Autofahrer verlieren schweizweit am meisten Zeit im Stau. 2016 waren es pro Tag durchschnittlich 38 Minuten, pro Jahr 146 Stunden. Dies geht aus dem Verkehrsindex des Navigationssystems Tomtom hervor.
Publiziert: 04.03.2017 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 16:53 Uhr
Genferinnen und Genfer brauchen am meisten Geduld im Strassenverkehr. (Symbolbild)
Foto: Keystone/SALVATORE DI NOLFI

In Zürich standen die Autos 33 Minuten pro Tag und 127 Stunden pro Jahr im Stau. Im Vergleich zu einer staufreien Verkehrslage brauchten Autofahrerinnen und Autofahrer in Zürich durchschnittlich 31 Prozent mehr Zeit für ihre Fahrtstrecke. 2008 lag dieser sogenannte Stauindex (congestion level) bei 26 Prozent, 2010 bei 30 Prozent.

Wie die am Samstag erstmals erschienene «Schweiz am Wochenende» meldete, analysiert Tomtom die Staudaten auf der ganzen Welt anhand von GPS-Daten der Navigationsgeräte. Verarbeitet werden Billionen Datenpunkte aus 48 Ländern und 390 Städten, wie aus einer Mitteilung hervorgeht.

Angeführt wird das Ranking von Mexiko City, wo Autofahrende jährlich 227 Stunden im Stau stecken und für ihren Weg durchschnittlich 66 Prozent mehr Zeit einrechnen müssen als wenn der Verkehr frei fliessen würde. Zu Stosszeiten am Abend brauchen sie für ihren Weg gar doppelt so lange.

Rang zwei nimmt Bangkok ein, Platz drei das indonesische Jakarta, Rang vier Chogqing in China. Die ersten europäischen Städte auf der Rangliste sind das polnische Lodz, Bukarest in Rumänien und Istanbul, die gleich auf Platz fünf, sechs und sieben folgen.

Genf findet sich auf Rang 54, Zürich auf Platz 93. Lausanne folgt auf Rang 116 mit durchschnittlich 124 Staustunden pro Jahr und einem Stauindex vom 29 Prozent. Lugano auf Rang 153 kam auf einen Stauindexwert von 27 Prozent und 128 jährliche Staustunden. Basel kam 2016 auf 123 Staustunden und auf eine durchschnittlich 27 Prozent längere Fahrzeit als nötig. Das ergab Rang 154.

Bern belegt im Traffic Index von Tomtom Rang 266 mit 99 Staustunden und einer um durchschnittlich 20 Prozent verlängerten Verkehrszeit. Andere Schweizer Städte fanden keinen Eingang in die Statistik.

Je nach Ranking unterscheiden sich die Zahlen jedoch massiv, weil auch die Berechnungen variieren. Gemäss dem Verkehrsdatenanbieter Inrix, der die Daten von über 1000 Städten in 38 Ländern untersucht, stehen die Autofahrenden in Los Angeles am längsten im Stau. Mexico City kam gemäss Inrix 2016 auf Rang 14 mit gut 61 Staustunden.

Dafür kam Zürich gemäss den Inrix-Berechnungen 2016 auf Rang 25 mit gut 53 Staustunden, Lausanne auf Rang 101 mit etwas über 36 Staustunden, Bern auf Rang 145 mit 32 Staustunden und Sitten auf Rang 698 mit 11 Staustunden.

Unabhängig von den Staustunden verursachen die verstopften Strassen in der Schweiz Kosten von 1,6 Milliarden Franken pro Jahr. Die Kosten entstehen insbesondere durch Zeitverlust, aber auch durch zusätzlich verbrauchten Treibstoff, die daraus entstehenden Umweltschäden und Unfallfolgen. Dies haben die Bundesämter für Raumentwicklung (ARE) und für Strasse (ASTRA) für die Jahre 2010 bis 2014 berechnet.

Gemäss dem Bericht «Strassen und Verkehr 2016» befanden sich 2015 die grössten Stauschwerpunkte auf dem schweizerischen Nationalstrassennetz in den grossen Agglomerationen. Auf der Nordumfahrung Zürich-Winterthur registrierte das ASTRA gut 3000 Staustunden, am Gubristtunnel in Zürich 2400 und im Grossraum Baregg 1900 Stunden.

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