Der Landwirt wurde gegen 1.30 Uhr in der Nacht auf Sonntag aus dem Schlaf gerissen. «Passanten informierten mich über den Brand», sagt Beat Sauter. «Als ich vor Ort war, brannte der Anbau bereits lichterloh.»
Doch dabei sollte es nicht bleiben. Das Feuer griff auf das Wohnhaus über. «Ich musste zusehen, wie unser Haus niederbrannte.» 100 Feuerwehrmänner standen im Einsatz. Am 1. Mai wäre Sauter mit seiner Frau und seinen vier erwachsenen Kindern in den Neubau eingezogen. «Wir haben uns schon so gefreut. Wollten in der Nähe unserer Tiere sein», sagt er. Denn gleich neben dem Neubau ist der Stall mit Milchkühen und Pferden. Glücklicherweise blieb dieser unversehrt.
Ein Jahr Arbeit zerstört
Ein Jahr lang dauerte der Bau des Bauernhauses. «Ich habe selbst viel Hand angelegt wie Wände verputzt, Böden geschliffen und die Schindelfassade gemacht», sagt Sauter. «Wir haben sehr viel Herzblut reingesteckt und nun ist alles zerstört.» Die Familie muss nun in ihrem alten Haus bleiben. «Glücklicherweise haben wir das noch nicht weitervermietet», sagt Sauter. Wie es weitergeht nach dem Brand ist noch unklar. «Ich vermute, dass das Haus abgerissen wird. Ob wir uns jemals ein neues bauen werden, wissen wir nicht.»
Brandstiftung im Vordergrund
Die Polizei geht von vorsätzlicher oder fahrlässiger Brandstiftung aus. «Die Indizien in diese Richtung verdichten sich. Ein technischer Defekt kann mit höchster Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden», sagt Andy Theler, Informationschef der Kapo Thurgau.
Brandstifter könnten drei Jugendliche sein, die in der gleichen Nacht an mehreren Orten in der Nähe negativ auffielen. Die beiden Mädchen und ein Junge störten mehrmals eine private Party. Die Jugendlichen wurden gesehen, wie sie kurz danach mit ihren Velos Richtung Brandort gefahren sind. Sie dürften auch für weitere Sachbeschädigungen in der Gegend verantwortlich sein. «Ob es tatsächlich einen Zusammenhang mit dem Brand gibt, steht noch nicht fest. Wir suchen die drei Jugendlichen auf Hochtouren», sagt Theler.