Das Interesse ausländischer Medien an der feierlichen Tunneleröffnung am 1. Juni war gross. Rund 100 Medienschaffende reisten an, aber auch viel europäische Politprominenz fand den Weg in die Innerschweiz.
Die Rekordzahlen rund um den Gotthard-Basistunnel machten der ausländischen Presse Eindruck. Diese lobten das Jahrhundertbauwerk auch als Vorbild für die eigenen Länder. «Die Schweiz lässt Deutschland alt aussehen», titelte etwa «Die Welt» mit Verweis auf die unendliche Baugeschichte des neuen Berliner Flughafens.
Nicolas Bideau, Direktor von Präsenz Schweiz, spricht denn auch von einem guten Jahr für die Wahrnehmung der Schweiz in den ausländischen Medien. In einem Jahr von tief greifenden Umwälzungen in der Welt sei die wirtschaftliche und politische Stabilität der Schweiz ein echter Trumpf gewesen, wird Bideau in einer Mitteilung von Präsenz Schweiz zitiert.
Geprägt war die ausländische Medienberichterstattung auch vom Umgang mit Flüchtlingen und der muslimischen Bevölkerung. Für Schlagzeilen sorgten etwa die so genannte Handschlag-Affäre von Therwil BL oder die Ablehnung eines Einbürgerungsgesuchs zweier muslimischer Mädchen, die aus religiösen Gründen die Teilnahme am Schwimmunterricht und an Schullagern verweigerten.
Ein zunehmendes Interesse konstatiert Präsenz Schweiz an Volksabstimmungen in der Schweiz. Auf grosses Medienecho stiessen besonders die Durchsetzungsinitiative der SVP und die Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen.
Insgesamt nahm die Berichterstattung über die Schweiz ab. Präsenz Schweiz erklärt dies einerseits mit der Vielzahl an Medienereignissen von globaler Wichtigkeit wie den Brexit, die US-Wahlen oder den Olympischen Spielen. Andererseits fehlten in diesem Jahr globale Ereignisse mit spezifischem Bezug zur Schweiz. Dazu zählten der Entscheid der Nationalbank, den Euro-Mindestkurs aufzuheben oder die FIFA-Affäre.