Rockwell selber will diese Zahlen vorerst nicht bestätigen. Man plane zwar Änderungen der Produktionsstrategie, schrieb das Unternehmen am Dienstag in einer Mitteilung. Teil dieser Anpassung sei die schrittweise Verlagerung der Produktion von Aarau an andere Standorte.
Man sei in einer sehr frühen Planungsphase. Deshalb könne Rockwell noch keine Details kommunizieren. Das Unternehmen werde eng mit den betroffenen Mitarbeitern zusammenarbeiten und regelmässig über die Entwicklungen kommunizieren. Ziel dieser Änderungen ist es laut Rockwell, dem globalen Kostendruck standzuhalten und die globale Kundennachfrage erfüllen zu können.
Der Schweizer Hauptsitz und die Produktion von Rockwell Automation befinden sich in Aarau. Weitere Standorte hat das Unternehmen in Landquart GR, Manno TI, Renens VD, Root LU und Wil SG.
Die Angestellten Schweiz fordern das Management von Rockwell auf, in einer ersten Phase zusammen mit der Arbeitnehmervertretung und den Verbänden alle Möglichkeiten zu prüfen, um den Produktionsstandort und damit die Stellen in der Schweiz zu sichern.
Weiter fordern die Angestellten Schweiz ein klares und langfristiges Bekenntnis zum Standort Schweiz. Gefordert sei nun auch die Politik des Kantons Aargau und der Stadt Aarau. Sie müsse sich aktiv für den Werkplatz in der Hauptstadt einsetzen.
Die Gewerkschaft Syna bezeichnete den drohenden Stellenabbau in einer Mitteilung als «unverschämte Gewinnmaximierung auf dem Buckel von treuen Mitarbeitenden.» Auch sie erwartet, dass sich die Behörden einschalten.
Auch die Unia fordert Rockwell Automation auf, den Erhalt der Produktion am Standort Aarau erst ernsthaft zu überprüfen, anstatt zur Gewinnoptimierung kurzerhand Stellen in Billiglohnländer zu verlagern. Der angekündigte Schritt zur Modernisierung der Produktionsanlagen entbinde die Geschäftsleitung nicht davon, eine sozialverträgliche Personalpolitik zu betreiben.