Die Ausbildung fand von November bis Anfang März im Süden Israels statt, wie Armasuisse am Montag mitteilte. Sie habe aus einem Theorieblock, Simulatortraining sowie der praktischen Flugausbildung bestanden. Am Simulator sei es unter anderem um Notfälle wie einen Triebwerksausfall gegangen.
Vor der Aufnahme des Flugbetriebs in der Schweiz würden die kürzlich in Israel ausgebildeten Piloten ihre Fähigkeiten noch einmal auffrischen, hiess es im Communiqué.
Die Drohnen dienen der Lage- und Zielaufklärung. Stationiert werden sie auf dem Militärflugplatz im luzernischen Emmen. Nutzen können sollen sie nebst der Armee etwa auch kantonale Führungsstäbe, die Polizei, Rettungsorganisationen oder das Grenzwachtkorps. Eine Bewaffnung ist nicht vorgesehen.
Die Schweiz verfügt derzeit über keine Aufklärungsdrohnen mehr. Die alten Fluggeräte des Typs Ranger waren 2019 nach 20 Jahren ausgemustert worden. Die Armee bestellte daher für 250 Millionen Franken beim israelischen Hersteller Elbit sechs je neun Meter lange Drohnen des Systems Hermes 900 HFE. Sie haben eine Flügelspannweite von 17 Metern.
Das Projekt hatte sich wegen technischer Probleme verzögert. Ursprünglich sollte das neue System ab 2019 schrittweise eingeführt werden. Grund der Verzögerungen war unter anderem, dass im August 2020 eine für die Schweiz bestimmte Armeedrohne abstürzte. Die israelische Herstellerfirma konnte nach eigener Aussage die Ursache dieses Problems beheben, ohne das Design der Drohne zu verändern.
Das Parlament hatte 2015 über die Beschaffung der sechs Drohnen entschieden. Namentlich die Linke hatte damals vor dem Hintergrund des Nahost-Konflikts die Wahl eines israelischen Produkts kritisiert.
Die Drohnen-Beschaffung führte auch danach immer wieder zu politischen Diskussionen. Erst Ende Januar machte die Geschäftsprüfungskommission des Ständerats (GPK-S) in ihrem Jahresbericht deutlich, sie sehe ein «beträchtliches Risiko». Als Grund gab sie unter anderem an, dass das neuartige SAA-Radarsystem noch in Entwicklung sei und voraussichtlich erst Ende 2024 zusammen mit den Drohnen eingesetzt werden könne.
Sollte das Aufklärungsdrohnensystem inklusive Radar nicht uneingeschränkt - also auch tagsüber und ohne Sperrung des Luftraums - zugelassen werden, würde dies den Mehrwert der neuen Drohne deutlich reduzieren, schrieb die GPK-S.
(SDA)