SVP-Verteidigungsminister Ueli Maurer (63) gibt im Gripen-Schlussspurt Schub. Auch verbal – mit einem Altherrenwitz: An einer Pro-Gripen-Veranstaltung in Zug wies Maurer darauf hin, dass man 30-jährige Tiger-Kampfflugzeuge ersetzen müsse, weil sie nicht mehr der neusten Technik entsprächen, berichtet «zentralplus.ch».
Maurer verglich die Jets mit Haushaltsgegenständen und fragte ins Publikum: «Wie viele Gebrauchtgegenstände, die 30 Jahre alt sind, haben Sie noch zuhause?» Die Antwort gab er gleich selber: «Bei uns sind das nicht mehr viele, ausser natürlich die Frau, die den Haushalt schmeisst.»
«Ein unsensibler Patriarch»
Die Frau als Gebrauchtgegenstand? «Das ist ein absolut unmöglicher Vergleich – eine Diffamierung der Frauen», empört sich SP-Nationalrätin Yvonne Feri (48, AG). «Frauen mit Gebrauchtwaren gleichzustellen kann nur ein unsensibler Patriarch.»
Bei einem öffentlichen Auftritt müsse auch ein Ueli Maurer darauf achten, was er sage, so Feri. «Gerade ein Bundesrat sollte vielleicht zweimal überlegen, was er sagt.» Für Feri ist klar: «Er muss sich entschuldigen.»
Ein kleiner Trost bleibt für die Gripen-Gegnerin: Mit seinem Vergleich punkte Maurer bei den Frauen sicher nicht, was den Gripen betrifft, ist Feri überzeugt: «Das wird für ihn zum Eigentor.»
«Maurer ist nicht frauenfeindlich!»
Ganz anders tönt es bei FDP-Nationalrätin Corina Eichenberger (59, AG): «Das war ein unbedachter Spruch zur Auflockerung. Bundesrat Maurer ist nicht frauenfeindlich!»
In der Gripen-Abstimmung werde nur noch das Negative herausgesucht. «Am Schluss darf Bundesrat Maurer nicht einmal mehr atmen, ohne dass ihm ein Strick daraus gedreht wird.»
Für sie ist klar: »Die von linksgrüner Seite geschürte Empörung ist doch nur Verwirrungstaktik der Gripen-Gegner, um den Flieger zu bodigen.»
VBS: «Kein Kommentar»
Beim VBS heisst es auf Anfrage zur Affäre: «Kein Kommentar.»