Nachträglich gutgeheissen
Parlament bewilligt Covid-Armeeeinsatz

Das Parlament hat den dritten Armeeeinsatz in der Covid-19-Pandemie nachträglich gutgeheissen. Der Bundesrat hatte den Assistenzdienst von bis zu 2500 Armeeangehörigen bis Ende März im Dezember bewilligt. Nach dem Ständerat sagte nun auch der Nationalrat Ja dazu.
Publiziert: 09.03.2022 um 09:31 Uhr
Eine Armeeangehörige im Einsatz in einem Impfzentrum. Das Parlament hat den dritten Armeeeinsatz während der Covid-19-Pandemie bewilligt. (Archivbild)
Foto: JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Bis zu 570 Armeeangehörige waren seit Dezember und bis etwa Mitte Februar gleichzeitig im Einsatz. Sie leisteten bis zum Ende des dritten Armeeeinsatzes rund 21'000 Diensttage. In den Kantonen Jura, Wallis, Neuenburg, Freiburg, Aargau, Nidwalden und Bern half das Militär beim Impfen.

Die Kantone Jura, Freiburg, Wallis, Luzern, Genf und Bern beanspruchten die Soldatinnen und Soldaten zudem für die Mithilfe bei der Grund- und Intensivpflege in den Spitälern. Die Armee sprang aber nur ein, wenn in den um Hilfe bittenden Kantonen sämtliche zivilen Mittel ausgeschöpft waren.

Der Dank an die Armeeangehörigen, die die Einsätze geleistet hatten, stand im Zentrum vieler Voten. Ohne sie hätte das Gesundheitssystem in der fünften Covid-Welle seine Aufgaben nicht bewältigen können, lautete der Tenor. Maja Riniker (FDP/AG) und Franziska Roth (SP/SO) pochten namens ihrer Fraktionen auf eine Aufarbeitung des Einsatzes.

Das VBS habe dazugelernt und für den dritten Einsatz festgehalten, dass die Armee nur für bestimmte Dienstleistungen eingesetzt werden dürfe, wenn zivile Ressourcen erschöpft seien, sagte Ida Glanzmann-Hunkeler (Mitte/LU). Beim ersten Armee-Einsatz im Frühjahr 2020 war wiederholt kritisiert worden, dass Aufgebotene nichts zu tun gehabt hätten.

Laut Verteidigungsministerin Viola Amherd kann der dritte Armeeeinsatz so wie die beiden vorherigen, voraussichtlich über das ordentliche Budget finanziert werden. Noch seien allerdings die Kosten für den dritten Einsatz nicht bekannt.

Der Ständerat hatte den Armeeeinsatz als Erstrat mit 37 zu 0 Stimmen und ohne Enthaltung gutgeheissen, der Nationalrat tat dies nun am Mittwoch mit 183 zu 0 Stimmen. Das Parlament musste seine Einwilligung geben, weil mehr als 2000 Armeeangehörige betroffen waren und der Einsatz mehr als drei Wochen dauerte.

(SDA)

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