Korea-Treffen für Securitys ein Albtraum
Gipfel der Angst

Innert kurzer Zeit den wichtigsten Gipfel des Jahres vorbereiten: Das Treffen zwischen Trump und Kim wird für die Polizei in Singapur zur Knacknuss.
Publiziert: 09.06.2018 um 20:42 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 20:00 Uhr
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Kim in der Karosse, seine Leibgarde am Joggen: So sah man den Diktator am 27. März nach seinem Kurzbesuch in Südkorea. 
Foto: AFP
Guido Felder

Trump und Kim zur gleichen Zeit am gleichen Ort: Der Gipfel der Hoffnung, der am Dienstag um 3 Uhr Schweizer Zeit beginnt, bereitet den Sicherheitsbehörden von Singapur Bauchweh. Auch dass die Friedenskonferenz nicht in der Stadt, sondern auf der Vergnügungsinsel Sentosa stattfindet, erschwert die Arbeit der Polizei.

Gefahr vom Wasser

Auf dem fünf Quadratkilometer kleinen Eiland ist es bedeutend schwieriger, US-Präsident Donald Trump (71) und Nordkorea-Diktator Kim Jong Un (34) zu schützen. Zwar gibt es rundherum Wasser – aber genau von dort könnte eine unerwartete Gefahr auftauchen.

Sicherheitschef Ong Kok Leong sagt in regionalen Medien: «Mit der Wahl des Hotels Capella auf Sentosa benötigen wir viel mehr Sicherheitspersonal, um das Wasser zu kontrollieren, als wenn der Anlass etwa im Hotel Shangri-La stattfinden würde.»

Kommt dazu: Weil es auf Sentosa selten dermassen brisante Tagungen gibt, fehlt die Infrastruktur für die Sicherheitskräfte.

Kommt seine berühmte Leibgarde?

Beim Gedanken an diese Sicherheitsprobleme dürfte es Kim Jong Un mulmig werden. Denn auch wenn sich der Diktator gerne als starker Mann zeigt, soll er gepackt von einer ständigen Angst vor einem Anschlag sein. Immer wieder gab es Gerüchte, wonach Chinesen Kim Jong Un umbringen wollen.

Selbst in seiner Heimat hat er keine ruhige Minute: Ohne sein kleines Heer von Leibwächtern macht er keinen Schritt. Es wird daher erwartet, dass der Diktator mit seiner berühmten Leibgarde anreist. Bekannt wurde die Truppe beim Besuch Kim Jong Uns in Südkorea: In schwarzen Anzügen joggten am 27. April zwölf stramme Männer neben der Mercedes-Karosse ihrem Führer nach. 

Trump kommt mit dem «Beast»

Auch die Amerikaner werden ihren Präsidenten bestmöglich schützen. Voraussichtlich lässt Trump seine Staatskarosse «The Beast» einfliegen. Der gepanzerte Cadillac ist unter anderem mit Gaspetarden, Waffen und Sauerstoffmasken ausgerüstet.

Singapurs Sicherheitskräfte arbeiten auf Hochtouren. Die Zeit für die Vorbereitung ist extrem knapp. Denn erst seit Anfang Woche steht fest, dass das Hotel Capella auf Sentosa zum Schauplatz eines Anlasses wird, der die Welt verändern könnte.

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