Harzige Suche nach neuem SVP-Präsidenten
Franz Grüter steht nur als Vize bereit

Die SVP Luzern sieht ihren Nationalrat Franz Grüter an der Spitze der SVP Schweiz – und hat ihn bei der Findungskommission nominiert. Dieser will jedoch maximal Vizepräsident werden. Auch eine weitere Frau sagt ab.
Publiziert: 31.01.2020 um 14:51 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2020 um 07:26 Uhr
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Die SVP Luzern will ihren Nationalrat Franz Grüter zum SVP-Schweiz-Präsidenten machen. Doch dieser will nur Vize werden.
Foto: PHILIPP SCHMIDLI | Fotografie
Daniel Ballmer und Nico Menzato

Am Dienstag hatte die Zürcher SVP-Parteileitung Nationalrat Alfred Heer (58) als Bewerber auf das Amt des SVP-Präsidenten bei der Findungskommission angemeldet. Heer habe die SVP des Kantons Zürich während sieben Jahren sehr erfolgreich geführt. Sein Leistungsausweis lasse sich sehen, während Heers Präsidium sei die Kantonalpartei bestens aufgestellt gewesen.

Nun zieht die SVP Luzern nach: Sie schlägt Nationalrat Franz Grüter (56) offiziell als Nachfolger von Noch-Präsident Albert Rösti (52) vor. Grüter selber aber stellt erneut klar, dass er aus beruflichen Gründen nicht als Präsident zur Verfügung stehe. «Das geht einfach nicht.»

Suche verläuft harzig

Jedoch ist der IT-Unternehmer gewillt, mehr Verantwortung in der Partei zu übernehmen, wie er dem BLICK sagt: «Ich bin bereit, mit der Findungskommission zu reden und Hand zu bieten, um allenfalls als Vizepräsident zu helfen.»

Ebenfalls Forfait gab mit Nationalrat und Landwirt Marcel Dettling (38) einer der meistgenannten Anwärter auf das SVP-Präsidium. Im «Einsiedler Anzeiger» erklärte er, von ihm gebe es keine offizielle Kandidatur.

Weitere Frau sag ab

Auch Monika Rüegger (51), Neo-Nationalrätin, Kantonsrätin und Obwalder SVP-Präsidentin, sagt als nationale Parteichefin ab. «Die Übernahme eines zusätzlichen Mandates in leitender Funktion würde zwangsläufig dazu führen, dass ich die aktuellen Funktionen nicht mehr mit der vom Wähler – und meiner Familie – zu Recht erwarteten Präsenz und der notwendigen inhaltlichen Aufmerksamkeit ausüben könnte», schreibt sie.

Damit bleibt Heer weiterhin der einzige offizielle Kandidat. Die Suche verläuft bislang harzig. Für das zeitintensive und unbezahlte Amt gab es vor allem Absagen. Abgewinkt haben namentlich die Bündner Nationalrätin und Blocher-Tochter Magdalena Martullo-Blocher (50), Fraktionschef Thomas Aeschi (41), Bankunternehmer Thomas Matter (53) und der Berner Ständerat Werner Salzmann (57).

Die Wahl der neuen Präsidentin oder des neuen Präsidenten der SVP Schweiz findet an der Delegiertenversammlung vom 28. März in Basel statt.

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