Bevor in der Nacht der Himmel grau und nass wurde, hat sich das Wetter am Freitagabend von seiner besten Seite gezeigt. So blendete die Sonne bei der Flugshow des PC-7-Teams der Schweizer Luftwaffe beim Blick in den Himmel. Und auch den Wasserspringern bei der Quaibrücke bot sich bei ihren Kunststücken aus bis zu 20 Metern Höhe eine herrliche Kulisse.
Das erste der drei Feuerwerke am diesjährigen Züri Fäscht lockte zahlreiche Schaulustige ans Zürcher Seebecken und malte farbige Kunstwerke in den Nachthimmel. Trotz der vielen Menschen kam es in diesem Jahr auch nach dem Spektakel zu keinen kritischen Situationen, wie die Stadtpolizei am Samstag mitteilte.
Bei der letzten Ausgabe des Festes vor drei Jahren war es auf der Quaibrücke beinahe zu einer Massenpanik gekommen und eine Person hatte sich verletzt. In diesem Jahr wird deshalb ein neues Sicherheitskonzept angewendet. Mit der Züri-Fäscht-App etwa werden die Bewegungen der Zuschauermassen gemessen und so genannte Crowd Spotter melden, wo viele Menschen unterwegs sind.
«Das Konzept hat sich bewährt», sagte Stadtpolizei-Sprecher Marco Cortesi am Samstag der sda. Nach dem Feuerwerk habe man die Leute über die Lautsprecheranlagen angewiesen, die Quaibrücke zu meiden. «Wir haben die Personenströme gut lenken können.»
Ein Polizeihelikopter patrouillierte zudem in der Luft, um einen Gesamtüberblick zu erhalten. Mehrere Polizeiboote mit einsatzbereiten Tauchern auf dem See und der Limmat sorgten dafür, dass die zahlreichen privaten Boote nicht den Kursschiffen in die Quere kamen.
Es habe alles wunderbar geklappt, sagte auch Eve Baumann, Mediensprecherin des Züri Fäscht, auf Anfrage. Dadurch dass das Fest in diesem Jahr mehr Fläche aber nicht mehr Stände aufweise, hätten sich die Menschen gut verteilt. «Das Sicherheitskonzept hat sich vor und auch nach dem Feuerwerk als ideal erwiesen.»
Wie überall wo Leute feiern und viel Alkohol konsumiert wird, musste die Polizei am ersten Festtag aber auch eingreifen. So gingen bei der Stadtpolizei rund zwei Dutzend Lärmklagen ein. Drei Männer wurden wegen gewalttätigen Angriffen festgenommen. Eine Frau und zwei Männer wurde bei Auseinandersetzungen verletzt.
Mehrere Anzeigen gingen bei der Stadtpolizei zudem wegen sexueller Belästigungen ein. Eine Frau etwa war während des Feuerwerks auf der Rathausbrücke von einem Unbekannten von hinten sexuell bedrängt worden. Eine andere meldete, dass Frauen bei den WC-Anlagen beim Helmhaus sexuell belästigt würden.
Zahlreiche Bühnen bieten noch bis am Sonntagabend weitere musikalische Höhepunkte. Hochseil- oder Slacklineshows sorgen für den Nervenkitzel. Neun Pilatus Trainingsflugzeugen und ein Airbus der Edelweiss Air bieten zudem am Samstagabend erneut eine Flugshow.
Und auch der EM-Klassiker Deutschland-Italien kann in verschiedenen Public Viewings verfolgt werden. Zwei Feuerwerke - ein früheres für Familien und Kinder, ein späteres für die Nachtschwärmer - runden schliesslich den zweiten Festtag ab.