Erst im vergangenen November eröffnete das Kunsthaus Zug eine Retrospektive zum Werk von Christa de Carouge. Jetzt ist die bekannte Modeschöpferin tot, wie die NZZ berichtet. De Carouge starb überraschend nach kurzer, schwerer Krankheit. Nach BLICK-Informationen handelt es sich um Leberkrebs.
Brigitte Barrier, eine sehr enge Freundin der Verstorbenen, sagt zu BLICK, Christa sei in der Nacht auf Mittwoch verstorben. Die schreckliche Diagnose habe die Designerin erst vor kurzem erhalten. «Ich habe vor zwei Wochen mit ihr telefoniert. Sie erzählte mir, alles habe mit starken Bauchschmerzen begonnen. Der Arzt eröffnete ihr dann, dass sie Krebs hatte. Und dass sich die Krankheit schon überall ausgebreitet habe», erinnert sie sich.
Nicht mit Exit gegangen
Christa soll die schlimme Nachricht aber Tapfer ertragen und nicht geklagt haben. «Es herrschte eine eigentümliche Stimmung, am besten als Mischung aus sehr ernsthaft und fröhlich beschreibbar. Sie ist stets sehr geerdet und bodenständig gewesen.»
De Carouge machte nie ein Geheimnis aus ihrer Mitgliedschaft bei der Sterbehilfeorganisation Exit. Sie sei aber nicht mit Exit gegangen, wie ein Bekannter der Verstorbenen zu BLICK sagt. Sie sei an den Folgen ihrer Krebserkrankung gestorben.
Sie definierte Schwarz als Dogma
De Carouge hatte die Schweizer Modegeschichte über Jahrzehnte geprägt. Ihre Kreationen waren meist in Schwarz gehalten. «Meine Kleider zieht man nicht an, man wohnt in ihnen», lautete ihr Credo. Dass sie Schwarz als Dogma definierte, sei wie ein «Chlapf» gewesen. «Die Leute haben auf so etwas gewartet.»
Privat hatte es Carouge nicht immer einfach. Vor allem ihre beiden Ehen seien der Horror gewesen, sagte sie in einem ihrer letzten Interviews mit BLICK. Mit ihrem ersten Mann baute sie in Genf angesagte Modeboutiquen auf. Die beiden waren Socialites. Er fuhr in den 70er-Jahren mit Lamborghini und Rolls-Royce durchs «kleine Paris», wie Genf damals genannt wurde, und machte kein Geheimnis aus seinen zahlreichen Liebhaberinnen. «Ich habe gelernt, was es heisst, sich den Mann teilen zu müssen.»
De Carouge hatte keinen Einblick in die Zahlen des Geschäfts, an dem sie massgeblich beteiligt war. Als sie sich scheiden liess, erhielt sie die Abfindung einer Hausfrau. Später ging sie eine zweite Ehe ein, die kein Jahr hielt. 1978 dann die Eröffnung des ersten Ladens in Genf. Die Autodidaktin in Sachen Mode schwor sich, nur noch selbstbestimmt existieren zu wollen. Der Befreiungsschlag war der Grundstein für Carouges Karriere.
Sie hatte noch viele Pläne
Und Christa de Carouge dachte nicht daran, kürzerzutreten. Zwar wollte sie mit der Ausstellung den Abschied aus dem Beruf geben. Doch ihre Kreativität schien noch lange nicht erschöpft. «Nach der Ausstellung werde ich Platz schaffen», sagte sie im November zu BLICK. «Ich habe Lust zum Zeichnen. Und ich will über Schwarz schreiben. Über Schwarz, wie ich es sehe.»
Carouge wollte zusammen mit ihrer Freundin Brigitte unbedingt noch die Finissage ihrer laufenden Lebenswerk-Ausstellung vom 18. Februar in Zug besuchen. «Das war ihr grosser Wunsch», sagt sie. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Christa de Carouges letzter Wunsch blieb unerfüllt. (srf/gau/drj)
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