Charlotte Gainsbourg (47) sorgte als Teenager mit ihrem Vater im Song «Lemon Incest» für einen Skandal, war im Aufreger-Film «Nymphomaniac» zu sehen und ist momentan mit neuer Musik unterwegs – am 6. Dezember auch im Volkshaus Zürich. BLICK traf die Tochter von Serge Gainsbourg (1928–1991) und Jane Birkin (71) zum Interview.
BLICK: Auf Ihrem Album «Rest» singen Sie vom Tod Ihres Vaters und Ihrer Halbschwester Kate Barry (1967–2013). Ist es nicht schwierig, so viel preiszugeben?
Klar war ich mir bewusst, dass die Texte öffentlich werden. Aber mir war es wichtiger, dass ich den Schmerz verarbeiten konnte. Zudem wissen die Leute in Frankreich fast alles von mir.
Charlotte Lucy Gainsbourg wurde am 21. Juli 1971 in London geboren. Neben Kate Barry (gest. 2013) hat sie eine weitere Halbschwester, Lou Doillon (36), sowie einen Halbbruder, den Musiker Lulu (32). Der schauspielerische Durchbruch gelang ihr bereits als 15-Jährige. Für «Das freche Mädchen» von Claude Miller (70) wurde sie 1986 mit einem César als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Gainsbourg ist das Patenkind von Yul Brynner (1920–1985) und ist mit dem Regisseur Yvan Attal (53) zusammen, mit dem sie drei Kinder hat.
Charlotte Lucy Gainsbourg wurde am 21. Juli 1971 in London geboren. Neben Kate Barry (gest. 2013) hat sie eine weitere Halbschwester, Lou Doillon (36), sowie einen Halbbruder, den Musiker Lulu (32). Der schauspielerische Durchbruch gelang ihr bereits als 15-Jährige. Für «Das freche Mädchen» von Claude Miller (70) wurde sie 1986 mit einem César als beste Nachwuchsschauspielerin ausgezeichnet. Gainsbourg ist das Patenkind von Yul Brynner (1920–1985) und ist mit dem Regisseur Yvan Attal (53) zusammen, mit dem sie drei Kinder hat.
Wegen des tragischen Tods von Kate – sie stürzte 2013 aus dem Fenster ihrer Pariser Wohnung – verliessen Sie Frankreich und zogen nach New York. Fühlen Sie sich schon heimisch?
Am Anfang fühlte ich mich wie neu geboren. Damals war Obama noch Präsident, alles war anders. Zwei Jahre lang entdeckte ich die Stadt und bekam einen neuen Blick auf die Dinge. Glücklich war ich nicht, der Schmerz war zu gross. Und heute sehe ich immer mehr, dass ich nicht dorthin gehöre.
Wie war Ihre Kindheit?
Rückblickend muss ich sagen, dass ich keine verrückten Eltern hatte, sondern solche, die gerne Spass hatten. Sie haben nur ein bisschen gearbeitet und nebenbei noch Partys gefeiert. Wir Kinder haben uns während der Schulzeit vielleicht etwas einsam gefühlt. Aber dann gab es die Ferien in der Normandie, die waren schön. Mein Vater hatte Flugangst, deshalb sind wir nie weit gereist.
Wurde Ihnen das Showbusiness in die Wiege gelegt?
Dieser Weg hat sich einfach richtig angefühlt. Meine Eltern hielten nicht so viel von der Schule. Mit 14 legte mir meine Mutter ein Schauspielcasting nahe. Ich ging zwar hin, wusste aber nicht, ob das wirklich das ist, was ich will. Ich war einfach überglücklich, als ich gewählt wurde. Für meine Eltern war es danach total normal, mich in ihre Arbeit zu integrieren. Aber ich habe mich nie überfordert gefühlt, sondern stolz.
Der Song «Lemon Incest» mit Ihrem Vater sorgte durch den Inhalt für einen Skandal. War das nicht belastend?
Das Lustige ist, dass ich mich 1984 entschied, in ein Schweizer Internat zu gehen. Bei den Aufnahmen habe ich den Inhalt verstanden und habe einfach meinem Vater vertraut. Klar wusste ich, dass er ein Draufgänger ist und gerne aneckt, darum hat mich das auch nicht überrascht. Der Song erschien, als ich schon weg war, deshalb bekam ich gar nichts von dem Trubel mit.