Es schien wie das sichere Ende seiner Karriere: Am 18. Mai 2011 erklärte Lars von Trier an der Pressekonferenz seines Filmes «Melancholia» am Filmfestival Cannes, dass er ein Nazi sei. Seine Aussagen schockierten die ganze Filmwelt: «Ich verstehe Hitler. Er war nicht, was wir einen guten Kerl nennen, aber ich kann ihm nachfühlen.»
Nach dem Eklat versprach Lars von Trier, keine Interviews mehr zu geben. Er wolle sein künstlerisches Werk für sich sprechen lassen, so Trier damals. Jetzt hat es sich der Skandal-Regisseur anders überlegt.
Und die neusten Aussagen haben es prompt in sich. In einem Interview mit dem dänischen Magazin «Politiken» räumt van Trier mit seiner Vergangenheit auf. Glattrasiert und im T-Shirt gesteht er, Alkoholiker zu sein. Und seit drei Monaten seiner Familie zuliebe Treffen der Anonymen Alkoholiker zu besuchen, was ihn angenehmer um Umgang mit Menschen mache.
Eine Flasche Wodka der Kreativität Willen
Bis zu einer Flasche Wodka trank von Trier früher – um laut eigener Aussage «eine Parallelwelt betreten zu können». So habe er «Dogville» in nur 12 Tagen gemacht. Lediglich «Nymphomaniac» habe er bei klaren Sinnen geschrieben und gedreht – und dafür 18 Monate gebraucht.
Lars von Triers Schlussfolgerung? Dass der fehlende Alkohol-Konsum seiner Kreativität schade: «Ich weiss nicht, ob ich noch mehr Filme machen kann. Und das macht mir Sorgen.»
Ähnlich äusserte sich schon einmal Aerosmith-Frontmann Steven Tyler über eine frühere Phase seiner Band: «Ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass die Drogen unserer Kreativität nicht förderlich gewesen wären.» (any)
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