Film
Oscar-Akademie bemüht sich um mehr Vielfalt

Die Oscar-Akademie in Hollywood hat auf die Kritik an der mangelnden Vielfalt in ihren Reihen reagiert. Am Mittwoch lud sie 683 Persönlichkeiten als Neumitglieder ein - 46 Prozent davon sind Frauen. Unter ihnen: Die Westschweizer Regisseurin Ursula Meier («Home»).
Publiziert: 30.06.2016 um 09:21 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 03:20 Uhr
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Darf jetzt selber für Preisträger stimmen: Die Westschweizer Regisseurin Ursula Meier wurde in die Oscar-Akademie berufen.
Foto: Keystone

Die schwedische Oscar-Preisträgerin Alicia Vikander, ihre kalifornische Kollegin Brie Larson, der schwarze «Star Wars»-Darsteller John Boyega aus Grossbritannien und sein Landsmann Idris Elba sind ebenfalls unter den Auserwählten.

41 Prozent der Neu-Mitglieder gehören einer ethnischen Minderheit an - auch das ein Rekord. Wie der Verband am Mittwoch mitteilte, stehen 28 Oscar-Preisträger und Vertreter aus 59 Ländern auf der Einladungsliste.

Einladungen gingen unter anderem auch an Produzenten, Musiker Kostüm-Designer und Drehbuchautoren. Die neuen Mitglieder dürfen künftig bei der Vergabe der Oscars mit abstimmen.

Der Akademie war mangelnde Sensibilität und Vielfalt vorgeworfen worden, nachdem sie für die diesjährigen Oscars zum zweiten Mal in Folge ausschliesslich Schauspieler mit weisser Hautfarbe für die vier Schauspielkategorien nominiert hatte. Dieser Umstand führte zu Boykottaufrufen und wütenden Kommentaren in sozialen Netzwerken unter dem Hashtag #OscarsSoWhite.

Die Akademie kündigte daraufhin Änderungen beim Verfahren zur Aufnahme neuer Mitglieder an und sagte zu, die Zahl von Frauen und Angehörigen ethnischer Minderheiten in ihren Reihen bis 2020 zu verdoppeln.

Zuletzt waren 92 Prozent der mehr als 6000 Mitglieder weisser Hautfarbe, 75 Prozent waren Männer. Sollten alle am Mittwoch nominierten Neumitglieder der Einladung folgen, sänken diese Werte leicht auf 89 Prozent beziehungsweise 73 Prozent.

Voraussetzung für eine Aufnahme in die Akademie ist, dass ein Neumitglied von zwei bestehenden Mitgliedern vorgeschlagen wird und «aussergewöhnliche Verdienste» um die Filmkunst vorzuweisen hat. (SDA)

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