Charlize Theron (42) über ihre Mutterrolle und Dating
«Ich sollte meinen Männergeschmack ändern»

Die Hollywood-Schauspielerin Charlize Theron spielt in ihrem neusten Film eine überforderte Mutter. Sie erzählt, wie sie es mit der Erziehung ihrer Kinder hält.
Publiziert: 28.04.2018 um 23:58 Uhr
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Aktualisiert: 13.09.2018 um 01:41 Uhr
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Wandelbar: die südafrikanische Schauspielerin Charlize Theron.
Foto: Emily Berl/Laif
Interview: Dirk Sienderman

Sie wuchs in Südafrika während der Apartheid-Zeit auf. Charlize Theron weiss, wie Rassismus aussieht. Darum ist sie um die Zukunft ihrer schwarzen Adoptivkinder besorgt. Wie kann die Mutter sie in dem sozialen Klima der USA grossziehen? «Oft schaue ich sie an und sage mir: Wenn das so weitergeht, dann könnte ich Amerika verlassen.» Schon jetzt weigert sich die 42-Jährige, mit Tochter August (2) und Sohn Jackson (6) in Teile der USA zu reisen, weil sie dort um die Sicherheit der Kids fürchtet.

Man stellt sich immer vor, dass Stars ihre Kinder von einer ganzen Entourage abschotten lassen.
Charlize Theron:
Von wegen. Ich mache alles allein. Mein Sohn nimmt den Bus zur Schule. Er mag es, unabhängig zu sein. So muss ich also zwei Kinder schon zehn Minuten vor 7 Uhr morgens parat haben. Wenn mein Wecker um 5.45 Uhr klingelt, möchte ich mich an manchen Tagen am liebsten aufhängen (grinst). 

Dann gehören Sie nicht zu den Müttern, die perfekt gestylt aus dem Haus gehen?
Von wegen. Jogginganzug und Birkenstock sind die Norm. Nicht dass ich früher in Designerkleidern rumgelaufen wäre. Ich war schon immer ein unkompliziertes Jeans- und T-Shirt-Girl. Ausser ich habe mich für Events und Auftritte schick machen müssen. Aber heutzutage bin ich froh, wenn ich es schaffe, mir die Zähne zu putzen oder die Haare zu kämmen.

Wann haben Sie Zeit für sich?
Wenn ich alle abgeliefert habe und um 7.30 Uhr wieder zu Hause bin. Das ist «Ich-Zeit», die ich wirklich auch brauche. Dann mache ich meine Sachen, gehe ins Büro und arbeite an meinen Projekten.

Dann haben Sie eine gute Balance für sich gefunden?
Also grundsätzlich haben meine Kids immer absolute Priorität. Aber manchmal gibt es auch Momente – so wie heute morgen –, dass ich sie allein lassen muss. Sie waren etwas traurig, als ich ihnen sagte, dass Mama zur Arbeit muss. Aber ich weiss von meiner eigenen Kindheit, dass es einen tiefen Eindruck bei mir hinterlassen hat, dass meine Mutter arbeiten gegangen ist. Dass sie eine echte Vorreiterin für Frauen gewesen ist. Ich will, dass meine Kinder dieses Gefühl auch kennen. 

Haben Sie auch mal Zeit auszugehen?
Also meistens bin ich um 20.45 Uhr im Bett. Aber ab und an treffe ich mich mit anderen Müttern, mit denen ich gut befreundet bin. Dann tauschen wir bei einem Glas Wein unsere Storys aus.

Wer passt denn dann auf die Kids auf, wenn Sie keine Nanny haben?
Für diese Fälle habe ich Gott sei Dank meine Mutter. Oma nimmt ihre Enkel gerne mal ein paar Stunden hier und da. Auch wenn ich mal an akutem Schlafmangel leide. So wie heute.

Warum denn?
Weil ich letzte Nacht plötzlich beide Kinder bei mir im Bett hatte. Eines war ziemlich krank. Und ich konnte nicht schlafen, weil ich an die äusserste Seite des Bettes gedrängt wurde. Ausserdem habe ich gefroren, weil ich keine Decke mehr abbekommen habe. Aber ich wollte sie auch nicht wecken. Und so habe ich sie beim Schlafen beobachtet und fühlte mich einfach gesegnet, sie zu haben.

Wie oft fliegen Sie mit Ihren Kindern in Ihr Heimatland Südafrika?
Regelmässig. Ich habe dort ja meine Wohltätigkeitsorganisation Charlize Theron Africa Outreach Project. Mit dem Projekt wollen wir die Übertragung von HIV auf Kinder in Afrika eindämmen. Meine Kinder lieben es, in Südafrika zu sein, besonders das Essen.

Sprechen Sie mit Ihren Kindern eigentlich Afrikaans?
Nein. Das spreche ich nur mit meiner Mutter. Allerdings habe ich ein paar Kosenamen auf Afrikaans für meine Kleinen und ein paar süsse Ausdrücke, die sie verstehen.

Hat sich Ihre Beziehung zu Ihrer Mutter geändert, seitdem Sie selbst Kinder haben?
Hat sie. Und ich hätte das vorher niemals für möglich gehalten. Aber früher habe ich mich im Beisein meiner Mutter immer gefühlt wie eine 18-Jährige, die nie ganz deren Vorstellungen erfüllt hat. Doch heute sieht sie mich als Elternteil, das zwei Kinder grosszieht.

Hat sich Ihre Persönlichkeit als Mutter verändert?
Ich glaube, die grösste Veränderung ist, dass ich Geduld gelernt habe. Ich bin von Natur aus nämlich sehr ungeduldig. Kinder versuchen bei allen Dingen herauszubekommen, wie weit sie gehen können. Und man darf halt nicht bei jeder Sache gleich in die Luft gehen.

Wie sieht es aus in puncto Männern und Dating?
Also die letzten zwei Jahre hatte ich überhaupt kein Interesse am Dating. Mein Körper und mein Kopf waren einfach zu happy damit, Mama zu sein. Doch das hat sich in der letzten Zeit geändert. Meine Tochter wird bald drei und ist aus den Windeln raus, da kommt man wieder auf andere Gedanken. Allerdings sollte ich meinen Männergeschmack ändern, ehe ich in die nächste Runde gehe.

Charlize als überforderte Mutter

Für ihre Rolle als Mutter am Ende ihrer Kräfte hat Charlize Theron (42) fast 20 Kilo zugenommen. Der Film «Tully» erzählt die Geschichte einer dreifachen Mutter, deren Alltag durch eine Nanny erleichtert werden soll und zeigt ehrliche Einblicke in die Welt einer überforderten Frau. Es ist nicht das erste Mal, dass die Hollywood-Schauspielerin ihr Äusseres komplett verändert. Bereits für den Film «Monster» liess sich die Schönheit bewusst verunstalten und legte an Gewicht zu. Der Aufwand hat sich gelohnt, sie wurde 2004 mit einem Oscar ausgezeichnet. 

«Tully» läuft ab dem 31. Mai in den Schweizer Kinos. 

Emily Berl/Laif

Für ihre Rolle als Mutter am Ende ihrer Kräfte hat Charlize Theron (42) fast 20 Kilo zugenommen. Der Film «Tully» erzählt die Geschichte einer dreifachen Mutter, deren Alltag durch eine Nanny erleichtert werden soll und zeigt ehrliche Einblicke in die Welt einer überforderten Frau. Es ist nicht das erste Mal, dass die Hollywood-Schauspielerin ihr Äusseres komplett verändert. Bereits für den Film «Monster» liess sich die Schönheit bewusst verunstalten und legte an Gewicht zu. Der Aufwand hat sich gelohnt, sie wurde 2004 mit einem Oscar ausgezeichnet. 

«Tully» läuft ab dem 31. Mai in den Schweizer Kinos. 

Wieso?
Bislang hat es mich immer zu Typen hingezogen, die eine Menge Arbeit waren. Ich glaube, das muss ich ändern, bevor ich mich wieder auf Dates einlasse (lacht).

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