Den englischen Ausdruck «Second Hand» wolle sie angesichts des Preises für Deutsche Sprache bewusst vermeiden. Sie bekomme den Preis als Überbringer, «weil ich nicht Sprache schaffe, sondern transportiere», sagte die 62-Jährige.
Die Jury hatte Thalbach ausgewählt, weil sie durch ihr Wirken auf der Bühne und auch als Sprecherin von Hörspielen deutlich mache, dass die Kraft der Sprache Gefühle und Stimmungen erzeugen könne. Der langjährige Fraktionschef der Linken im Bundestag, Gregor Gysi, der die Lobrede auf Thalbach hielt, sagte, sie habe eine gewaltige Stimme und Sprache. «Die Sprache ist Dein Mittel und Du hast sie für uns alle bereichert», betonte er.
Der mit 30'000 Euro dotierte Jacob-Grimm-Preis gehört mit zwei weiteren zum Kulturpreis Deutsche Sprache, der zum 16. Mal vom Dortmunder Verein Deutsche Sprache und der Eberhard-Schöck-Stiftung vergeben wurde. Den mit 5000 Euro belegten Initiativpreis Deutsche Sprache erhielt das Internationale Mundartarchiv «Ludwig Soumagne» in Dormagen.
Der undotierte Institutionenpreis ging an die Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt für das Sprachförderprojekt «DeutschSommer». Dieses habe zum Ziel, die Sprachkompetenz vor allem von Kindern mit Migrationshintergrund zu verbessern. «Deutsch ist die Sprache der Zukunft für all die Kinder, die wir fördern», sagte Stiftungschef Roland Kaehlbrandt.
Zu den früheren Preisträgern des Jacob-Grimm-Preises gehören unter anderem Sänger Udo Lindenberg und Schauspieler Ulrich Tukur sowie Loriot (Vicco von Bülow) und Dieter Nuhr. Im vergangenen Jahr hatte als erster Deutscher afrikanischer Abstammung der Schriftsteller Prinz Asfa-Wossen Asserate den Preis erhalten.