Es werde ein ehrliches Merci sein, fügt der Berner Musiker, der heuer sein 40-jähriges Bühnenjubiläum feiert, im Interview mit Keystone-SDA hinzu. Denn es gäbe viele Leute, denen er es verdanke, dass er überhaupt so einen Preis bekomme. «Doch für mich selber ist er etwas peinlich.»
Eicher kann sich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass Musik wie eine Sportart funktionieren soll. «Ich finde es eine dumme Idee, dass man sie hierarchiert wie einen Wettbewerb», sagt er. «Das ist nicht der Grund, warum ich Musik mache.» Im Weiteren sei der Preis von der Plattenindustrie finanziert, gegenüber welcher er sowieso «nicht so eine gute Haltung» habe.
Das war nicht immer seine Meinung: Als die Swiss Music Awards ins Leben gerufen worden sind, stand Stephan Eicher der Veranstaltung jedoch noch positiv gegenüber. Er habe es damals als wichtig erachtet, dass die Schweizer Musik Beachtung erhalte. «Ich schätze die Idee, doch was daraus geworden ist - deshalb komme ich nicht.»
Hauptverantwortlich dafür, dass Stephan Eicher am 28. Februar nach Luzern reisen und den Pflasterstein in Empfang nehmen wird, sind letztlich zwei Faktoren. Zum einen freut er sich auf die neue SMA-Moderatorin Hazel Brugger. Als er gehört habe, dass die Satirikerin «den Abend wie einen Bus an die Wand reiten würde, dachte ich, da wäre ich gerne im Zimmer".
Mit dem Versprechen, dass er am Vorabend der Swiss Music Awards ("SMA live") auftreten und das Programm frei gestalten dürfe, habe man ihn ebenfalls verführt. «Man kann mich schon kaufen», so Eicher. An seiner «Chilbi Revue» am 27. Februar im KKL wird Stephan Eicher also Freundinnen und Freunde wie Sophie Hunger, Tinu Heiniger, Heidi Happy, Bonaparte oder der Schriftsteller Martin Suter um sich scharen.
Der Abend sei denn auch die Basis für seine beiden Konzerte am 3. und 4. Juni im Landesmuseum. «Ich werde etwas präsentieren, das nicht sehr schweizerisch ist, ein bisschen übertrieben», verrät er. «Mehr ist mehr - das vergisst die Schweiz manchmal.»
www.swissmusicawards.ch
(SDA)