2018 hatte die SBB in Absprache mit dem VöV, der RhB und dem Bundesamt für Verkehr (BAV) an sechs Bahnhöfen in der Schweiz zwei verschiedene Nichtraucherregelungen getestet. Konkret in Basel SBB, Chur, Neuchâtel, Nyon, Zürich Stadelhofen sowie Bellinzona.
Dabei haben 75 Prozent aller Befragten eine Änderung der heutigen liberalen Regelung gewünscht, wie der VöV am Freitag mitteilte.
Mehr Sauberkeit, tiefere Kosten
Für die rauchenden Kundinnen und Kunden werden neu, je nach Grösse oder Länge der Perrons, bis zu zwei Raucherbereiche pro Perron eingerichtet.
Für den Rest der Passagiere verspricht sich der Verband von der Massnahme mehr Aufenthaltsqualität. Es soll sauberer werden und angenehmer riechen. Zudem sollen die Reinigungskosten tiefer ausfallen.
Pragmatische Lösung gesucht
In den nächsten Monaten werden gemäss Mitteilung des VöV nun die Details zur Umsetzung des Beschlusses erarbeitet. Dabei geht es insbesondere um die Art und Weise, wie die Raucherzonen markiert und signalisiert werden sollen, präzisierte Stückelberger.
Es werde eine pragmatische Lösung mit Symbolen gesucht, die auch von kleineren Bahnunternehmen einfach umgesetzt werden könne. Der Aufwand für die Umstellung muss laut Stückelberger für alle verhältnismässig sein.
Kritik führte zu Umdenken
Auf die Radikallösung mit einem kompletten Rauchverbot an den Banhöfen habe man bewusst verzichtet, weil man niemanden vor den Kopf stossen wolle. Ziel sei ein möglichst hohe Kundenzufriedenheit.
Die Branche reagiert mit ihrer geplanten Massnahme auf die konstant kritischen Rückmeldungen und Anfragen bei den Kundendiensten der Transportunternehmungen. An Schweizer Bahnhöfen herrschte bislang im europäischen Vergleich eine sehr liberale Regelung. (jfr/SDA)