Was für ein Drama spielte sich diesen Herbst in Hallau SH nur ab: Die altehrwürdige Rimuss- und Weinkellerei Rahm schrieb seit Jahren miese Zahlen, dazu kam ein dreister Veruntreuungsfall eines hohen Mitarbeiters.
Mit einer grossen Geste verkaufte Patron Robert Rahm (79) das Unternehmen an den Bündner Weinhändler Andrea Davaz (52). Rahm musste dabei auf Geld verzichten – und war trotzdem glücklich. Im BLICK sagte er damals: «Mir ist lieber, wenn ich ein bisschen ärmer sterbe. Dafür behalten die Arbeiter ihren Job und die Winzer ihren Abnehmer.»
Kenner der Szene
Bareth habe sich entschieden, seine Aufgabe nach Abschluss der Übernahme in neue Hände zu legen und eine Herausforderung ausserhalb des Unternehmens anzutreten, heisst es heute Donnerstag in einem Communiqué. Der Verwaltungsrat dankte ihm in der Mitteilung für seine geleisteten wertvollen Dienste.
Der neue Geschäftsführer Häberli, der gestern Mittwoch übernommen hat, sei ein Kenner der internationalen wie auch der Schweizer Weinszene.
Die Schaffhauser Wirtschaft und die regionale Weinbranche kenne er aus seiner Zeit als Leiter der Weinkellerei des Landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbands Schaffhausen (GVS) von 2007 bis 2011. Von 2011 bis Anfang 2017 führte er das Thurgauer Weinunternehmen Rutishauser Barossa als Unternehmenschef.
Mitarbeiter behalten Jobs
Mitte Dezember hatte Davaz bekannt gegeben, dass es das Familienunternehmen Rahm für 3,7 Millionen Franken gekauft hat. Alle 45 Mitarbeitenden des Schaffhauser Unternehmens wurden übernommen.
Das 1945 in Hallau SH als Rebbaufirma gegründete Familienunternehmen in dritter Generation verkauft jährlich rund sechs Millionen Flaschen Wein- und Traubensaftspezialitäten. Mit ihrer Marke Rimuss gilt es als Pionier für alkoholfreie Getränke.
Die Davaz Holding aus Fläsch GR beschäftigt 50 Mitarbeitende und gehört mit einem Jahresumsatz von 32 Millionen Franken zu den grösseren Weinbau- und Weinhandelsunternehmen der Schweiz. (SDA/kst)