Die Schweizerische Gesellschaft für Vogelkunde und Vogelschutz (Ala) und der «Ornithologische Beobachter» haben am Freitag über neue Erkenntnisse zur «Columba palumbus» informiert. Diese stützen sich auf eine Studie aus der Region Solothurn.
Demnach hat die Ringeltaube ihr Verhalten in der Schweiz stark verändert. Früher war sie ein reiner Zugvogel, der den Winter in Westeuropa und im Mittelmeerraum verbrachte. Neuerdings überwintern einzelne Trupps von Ringeltauben im Mittelland. Im Grossraum Solothurn überwinterten 2001 erste Ringeltauben, im letzten Winter wurden dort bereits mindestens 200 Exemplare gezählt.
Ala geht davon aus, dass die milderen Wintertemperaturen im Mittelland Ringeltauben zum Bleiben animieren. Oft balzen sie auch schon im Winter. Bis 2015 wurden im Grossraum Solothurn die frühesten Balzrufe jeweils im Januar gehört. Seit 2016 ist das «Ruh guh, gu-gu, gu» schon in der Weihnachtszeit zu hören.
Die längere Brutsaison führt dazu, dass mehr Bruten pro Jahr verrichtet werden können. In den letzten 20 Jahren verdoppelte sich der Brutbestand der Ringeltaube in der Schweiz. Dies dürfte auch damit zusammenhängen, dass die Taube, eigentlich eine Waldbewohnerin, zunehmend die Städte besiedelt.
Ringeltauben bevorzugen im Winter schneefreie Gebiete. Sie picken vor allem Buchecker, Eicheln und Getreidesamen. Sie speichern eine grosse Anzahl Samen in ihrem Kropf und verbringen die meiste Zeit des Tages ruhend in Baumkronen.
(SDA)