Die Schädlinge breiten sich ungebremst aus. Der trockene und warme Frühling gab ihnen noch weiter Auftrieb. Anfang Juni schlug der Kanton Jura deshalb Alarm. Seine Behörden schätzen, dass ganze Tannenwälder und Fichtenpflanzungen verschwinden. Die Konsequenzen für Landschaft und Umwelt sind gravierend.
Die Zahl der vom Borkenkäfer oder Buchdrucker befallenen Nadelbäume könnte den Rekordwert von 2003 übertreffen. Damals mussten im Gefolge des Sturms Lothar und eines Hitzesommers notfallmässig fast 50'000 Kubikmeter Hold geschlagen werden.
Die Lage in der Romandie und besonders im Norden der Schweiz sei angespannt, konstatiert Valentin Queloz, Chef Waldschutz bei der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). In den vergangenen Jahren habe man immer mehr vom Borkenkäfer befallene Nadelbäume registriert.
Ein Baum kann innert zwei bis drei Wochen eingehen, wenn die Borkenkäfer ihre Entwicklung begonnen haben. Den starken Befall im Jura erklärt sich der Fachmann mit dem Klimawandel und den in der Vergangenheit grossflächig angelegten Fichtenplantagen in niedriger gelegenen Regionen.
Die Behörden im Jura wollen den Kampf gegen den Borkenkäfer mindestens in den Wäldern mit Schutzfunktion im gegenwärtigen Mass fortführen. Auf den Juraweiden mit ihrer typischen Tannen soll die Schädlingsbekämpfung so intensiv wie möglich erfolgen.
(SDA)