Am Morgen des Heiligabends wurde in Herzogenbuchsee BE gegen 8 Uhr die Feuerwehr alarmiert. Im Turm der reformierten Kirche ist ein Feuer ausgebrochen! Die tragische Meldung kurz vor Weihnachten schreckte das ganze Dorf auf, in den Strassen waren überall Sirenen zu hören.
Die Feuerwehr rückte umgehend aus und versuchte, den Brand in den Griff zu kriegen. Doch es war eng um die Kirche, die Löscharbeiten gestalteten sich den ganzen Tag schwierig. Beispielsweise konnte eine Autodrehleiter nicht direkt vor den Turm gestellt werden. Darum kamen auch private Hubrettungsbühnen zum Einsatz.
Einsturz beschädigt auch Kirchenschiff
Dann, um 22.45 Uhr, der Schicksalsschlag: Die brennende Spitze des Kirchturms beginnt sich plötzlich zu neigen, stürzt mit einem gewaltigen Krachen um und lässt eine riesige Anzahl Funken aufsteigen. Die Holzkonstruktion des Kirchturms ist zum grössten Teil zerstört. Warum der eigentlich als gelöscht bezeichnete Brand zuvor wieder aufgeflammt war, ist laut der Einsatzzentrale der Kantonspolizei Bern Gegenstand von Abklärungen.
Die weiteren Löscharbeiten dauerten durch die Nacht an. Insgesamt standen 84 Angehörige von mehreren Feuerwehren im Einsatz. Mittlerweile konnte der Brand endgültig gelöscht werden. Dennoch würden Brandwachen vor Ort weiterhin alles im Auge behalten. «Jetzt beginnen die Sicherungsarbeiten», sagt die örtliche Feuerwehr auf Anfrage von BLICK.
Feuerwehrmann verletzt
Nebst dem Kirchturm, der hauptsächlich vom Feuer betroffen war, ist durch das Einstürzen der Turmspitze auch das Dach des Kirchenschiffs beschädigt worden. Der entstandene Sachschaden wird nach einer ersten Begehung auf über eine Millionen Franken Sachschaden geschätzt.
Aufgrund der Gefahr herunterfallender Gebäudeteile bleibt die Kirche und das umliegende Kirchengelände bis auf Weiteres gesperrt, schreibt die Kantonspolizei Bern in einer Mitteilung. Die Bewohner der beiden vorübergehend evakuierten Liegenschaften konnten aber mittlerweile wieder in ihre Häuser zurückkehren.
Alle kamen zum Gottesdienst
Zwei Einfamilienhäuser in der unmittelbaren Umgebung waren zuvor vorsorglich evakuiert worden. «Die Leute konnten sich aber selber an einem anderen Ort unterbringen», sagte Regierungsstatthalter Marc Häusler zu BLICK.
Ein Feuerwehrmann, der sich im Zuge des Einsatzes leicht an der Hand verletzt hatte, wurde vor Ort medizinisch versorgt. Sonst wurde niemand verletzt und auch keine anderen Häuser wurden beschädigt. Doch die Betroffenheit ist gross in Herzogenbuchsee. Der Kirchturm war erst kürzlich renoviert worden.
Gemeindepräsident Markus Loosli (62, FDP) sprach an Heiligabend mit BLICK: «Die Gemeinde ist sehr betroffen, wir erleben eine grosse Hilfsbereitschaft.» Viele Gemeindemitglieder kamen nach der schrecklichen Brandmeldung zum Familiengottesdienst am Abend. Loosli, der selbst auch dabei war, sagt: «Fast jeder Platz war besetzt.»
Brandursache noch unbekannt
Nebst der Feuerwehr, der Sanität und der Polizei waren auch Angehörige des Zivilschutzes aufgeboten worden. Sie retteten mehrere schützenswerte Kulturgüter aus dem Innern der Kirche und brachten sie in Sicherheit. Die Kirche bleibt vorübergehend geschlossen. Die Feierlichkeiten würden örtlich verschoben, fänden aber statt, sagte Häusler. Wie das Feuer überhaupt im Kirchenturm ausbrechen konnte, ist noch unklar. Die Kantonspolizei Bern, darunter Spezialisten des Dezernats Brände und Explosionen, führen derweil die Ermittlungen durch. Bis die Beamten allerdings in die Kirche können, müssen die Sicherungsarbeiten abgeschlossen sein. (kes/man/pma/jmh/noo/SDA)
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