Hotel Kaiseregg in Plaffeien FR «warm abgerissen»
Auftragsgeber des Infernos müssen in den Knast

Das denkmalgeschützte Hotel Kaiseregg in Plaffeien FR ging 2015 lichterloh in Flammen auf. Nach dem Brandstifter sind jetzt auch der Hotelbesitzer und sein Geschäftspartner zu Haftstrafen verurteilt worden.
Publiziert: 24.03.2018 um 21:39 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 14:45 Uhr
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Das Hotel Kaiseregg in Plaffeien FR stand am 19. Januar 2015 in Vollbrand.
Foto: Peter Gerber
Gabriela Battaglia

Das denkmalgeschützte Hotel Kaiseregg in Plaffeien FR brannte im Januar 2015 bis auf die Grundmauern nieder. 60 Feuerwehrleute standen die ganze Nacht im Einsatz. Der Brandstifter (34) kassierte im letzten Dezember 33 Monate Gefängnis, davon sechs Monate unbedingt (BLICK berichtete). 

Jetzt müssen auch die beiden Drahtzieher des Brandes hinter Gitter. Das Strafgericht des Saanebezirks verurteilte den Geschäftsmann Orhan M.* (40) zu 4½ Jahren Gefängnis. Hotelbesitzer Antonio G.* (61) kassierte 30 Monate, davon muss er sechs Monate absitzen. 

Ermittler fanden nichts

Die Ermittler fanden nach dem Brand keine Anzeichen auf Brandstiftung. Ein Jahr später gestand aber der Brandstifter im Rahmen einer anderen Strafuntersuchung, er habe das Feuer gelegt.

Orhan M. machte Geschäfte mit Hotelbesitzer Antonio G. Dieser versprach ihm die Hälfte der Wohnungen, die er nach dem Brand des Hotels bauen wollte. Das Hotel war vor dem Feuer schon längere Zeit geschlossen. 

Für zwei Millionen versichert

«Die beiden planten ihre Tat reiflich und handelten aus egoistischen Motiven», sagte Gerichtspräsident Benoît Chassot bei der Urteilsverkündung. «Sie wollten das Gebäude zerstören, um ein neues Bauprojekt zu realisieren und dafür auch noch Versicherungsgelder einsetzen zu können.» Das Hotel war für zwei Millionen Franken versichert.

Orhan M. stand schon zum vierten Mal vor Gericht, wie die «Freiburger Nachrichten» melden. Er hatte den Brandstifter in einem Brief aus dem Gefängnis bedroht und ihn aufgefordert, seine Aussagen zurückzunehmen.

Die beiden Verurteilten bestritten bis zum Schluss, am Brand beteiligt gewesen zu sein. Ein Weiterzug des Urteils ist deshalb wahrscheinlich. 

* Namen der Redaktion bekannt

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