Zwölf Klimaaktivisten der Bewegung Lausanne Action Climat (LAC) haben ihren Prozess wegen einer Aktion in den Räumlichkeiten der Grossbank Credit Suisse gewonnen. Das Bezirksgericht in Renens VD sprach sie am Montag frei.
Ihre Aktion sei der «einzige wirksame Weg gewesen, um die Bank zu einer Reaktion zu bewegen, und der einzige Weg, um die notwendige Aufmerksamkeit von den Medien und der Öffentlichkeit zu erhalten», begründete der Gerichtspräsident sein Urteil. Der Prozess war der erste in dieser Grössenordnung in der Schweiz seit Beginn der Mobilisierung für das Klima.
Die Aktivisten im Alter zwischen 21 und 34 Jahren hatten am 22. November 2018 während eineinhalb Stunden eine CS-Filiale in der Waadtländer Hauptstadt besetzt. Als Tennisspieler verkleidet prangerten sie die «Heuchelei einer Bank an, die sich in ihren Kampagnen des positiven Ansehens von Roger Federer bedient und gleichzeitig eine umweltschädliche Investitionspolitik verfolgt». Die Bank erstattete Anzeige.
Aktivisten nutzten Prozess für Kampagne
Im Frühjahr 2019 wurden die Protestierenden wegen Hausfriedensbruchs und Widerstands gegen Anordnungen der Polizei verurteilt. Diese Strafen wollten sie nicht akzeptieren. Sie fochten die Strafbefehle an und beschritten damit den Gerichtsweg.
Den Schadenersatz-Prozess um rund 22'000 Franken haben die Aktivisten aber genutzt, um auf die Praktiken der Bank aufmerksam zu machen. Mit dem Hashtag «RogerWakeUpNow» (dt. «Roger wach jetzt auf») erreichten sie auch die Tennis-Legende Federer auf Social Media.
«Ich nehme die Auswirkungen und die Bedrohung durch den Klimawandel sehr ernst, zumal meine Familie und ich inmitten der Zerstörung durch die Buschbrände in Australien ankommen», sagte Federer dazu (BLICK berichtete). Federer lobt also die Klima-Jugend um die schwedische Aktivistin Greta Thunberg (17). Und er kündigt den Dialog mit seinen Sponsoren an. (SDA/szm)