Berufen hatte die Queen beide schon vor Längerem. Stolz präsentierten sich die beiden Könige im Ordensgewand - unter anderem einem blauen Mantel aus Samt und einer kostbaren Ordenskette. Ihre Insignien hatten sie zuvor im Thronsaal von Schloss Windsor erhalten.
Die anschliessenden Feierlichkeiten zum «Garter Day» gerieten bei so viel royaler Prominenz zum Schaulaufen des europäischen Hochadels. Königin Letizia von Spanien hatte sich für ein hochgeschlossenes weisses Kleid mit abstraktem Blütenmuster entschieden. Königin Máxima aus den Niederlanden trug ein zartrosafarbenes Kleid mit V-Ausschnitt.
Auch Herzogin Camilla hatte rosa gewählt. Herzogin Kate dagegen trug ein weisses Mantelkleid mit schwarzen Säumen am Kragen und der Taille. Sowohl Prinz Charles als auch Prinz William sind Träger des Hosenbandordens.
Kate schien sich prächtig mit Königin Máxima zu verstehen. Mit strahlendem Lächeln beobachteten die beiden im Schatten der Kirche die Parade der Gardesoldaten und Ordensträger. Traditionell ziehen die Ordensritter und -damen am jährlichen «Garter Day» in einer feierlichen Prozession von Schloss Windsor zur wenige hundert Meter entfernten St.-Georgs-Kapelle, wo ein Gottesdienst abgehalten wird.
Die Queen liess sich in der Staatskarosse vorfahren. Nicht dabei war Prinzgemahl Philip, der vor kurzem seinen 98. Geburtstag feierte. Er hatte sich vor zwei Jahren zur Ruhe gesetzt und nimmt nur sporadisch an öffentlichen Auftritten teil.
Zu dem Spektakel waren Hunderte Zuschauer auf das Gelände von Schloss Windsor gekommen. In der St.-Georgs-Kapelle hatten sich vor etwas mehr als einem Jahr Prinz Harry und Herzogin Meghan das Ja-Wort gegeben. Das Royal-Pärchen fehlte bei der Zeremonie am Montag.
Zum Abschluss fuhren die Royals unter Beifall der Zuschauer per Kutsche wieder zurück ins Schloss. Die Queen wurde von Prinz Charles und Camilla begleitet. Prinz William und Herzogin Kate teilten sich ein Gefährt mit dem spanischen Königspaar. Die Niederländer fuhren gemeinsam mit Prinz Andrew, dem zweitältesten Sohn der Queen.
Der 1348 von König Edward III. gestiftete Hosenbandorden ist der wichtigste Ritterorden des Vereinigten Königreichs und wurde wohl inspiriert durch die Geschichten um König Artus und die Tafelrunde.
Seinen kuriosen Namen verdankt der Orden der Legende zufolge einem Strumpfband, das die Geliebte Edwards III. beim Tanz verloren hatte. Der König soll es sich ums Bein gebunden haben. Dazu soll er gerufen haben: «Honi soit qui mal y pense» (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt) - bis heute das Ordensmotto.
Die Queen ist Oberhaupt des Ordens. Zu den Mitgliedern gehören mehrere Angehörige der Königsfamilie und 24 reguläre Mitglieder, etwa der frühere Premierminister John Major sowie einige nicht-britische Monarchen.
(SDA)