Insgesamt zeigen die von der Task Force «Perspektive Berufslehre 2020» eingeholten kantonalen Trendmeldungen eine stabile Lehrstellensituation, wie das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI am Donnerstag mitteilte.
Gesamtschweizerisch sind per Ende Juni 2020 über 55'000 Lehrverträge unterzeichnet worden. Das sind drei Prozent weniger als im Vergleich zum Juni 2019.
In der Deutschschweiz sind demnach kaum Veränderungen auf dem Lehrstellenmarkt zu erkennen. Aufgrund der späteren Rekrutierungsphase in der lateinischen Schweiz, die mit dem Corona-Lockdown zusammenfiel, ist die Anzahl abgeschlossener Lehrverträge in den Kantonen Waadt, Genf und Tessin im Vergleich zur Vorjahresperiode jedoch deutlich tiefer als auf gesamtschweizerischer Ebene.
Besonders im Auge zu behalten, ist laut SBFI in diesem Sommer die Situation der Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger. Für diese jungen Berufsleute dürfte sich der Übergang von der Berufslehre in ein reguläres Arbeitsverhältnis aufgrund der von der Covid-19-Pandemie verursachten wirtschaftlich angespannten Lage als schwierig erweisen.
In mehreren Kantonen stellen die Berufsberatungen Angebote zur Verfügung, wie etwa das Projekt «SOS-Corona Laufbahnberatung» des Kantons Bern. In Olten, Neuenburg und Genf ermöglicht interessierten Jugendlichen auch das von den Spitzenverbänden der Sozialpartner getragene Projekt «Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger ohne Anschluss: wir packen die Chance!» eine Standortbestimmung und eine Laufbahnplanung.
Die Kantone verfügen zur Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit über ein breites Spektrum von arbeitsmarktlichen Massnahmen, etwa bei der Unterstützung der Stellensuche oder beim Erwerb zusätzlicher Qualifikationen, wie das SBFI schreibt. Die Kantone könnten diese arbeitsmarktlichen Massnahmen jederzeit bedarfsgerecht einsetzen und ausbauen.
(SDA)