Zu der Entführung bekannte sich die schiitische Huthi-Miliz. Die Rebellen teilten in einer Stellungnahme mit, die «Festnahme» Bin Mubaraks sei eine Notmassnahme gewesen. Sie solle den «Versuch eines Putsches» gegen eine Übereinkunft aus dem vergangenen September vereiteln.
Damals hätten sich die politischen Kräfte im Jemen darauf geeinigt, alle Massnahmen im Einklang zu ergreifen. Bin Mubarak war im Oktober von Präsident Hadi kurzzeitig zum Regierungschef ernannt worden. Die schiitischen Huthi-Rebellen, die kurz zuvor die Hauptstadt Sanaa erobert hatten, lehnten ihn jedoch ab und erzwangen nach nur 24 Stunden seinen Rücktritt.
Neben seinem Posten als Stabschef des Präsidenten ist Bin Mubarak auch Generalsekretär des nationalen Dialogs, der nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Ali Abdallah Saleh im Februar 2012 begonnen worden war.
Der nationale Sicherheitschef des Jemen, Mohammed al-Ahmadi, sagte, es würden bereits Gespräche geführt, um eine Freilassung Bin Mubaraks zu erreichen. Erst am Montag hatte die Huthi-Miliz einen Geheimdienstchef freigelassen, den sie Ende Dezember aus seinem Haus in Sanaa verschleppt und mehr als zwei Wochen lang festgehalten hatte.
Der Jemen wird seit Salehs Sturz von extremistischer Gewalt und schweren politischen Unruhen erschüttert. Die Huthi-Miliz hatte zu Beginn des vergangenen Jahres eine Offensive gestartet, in deren Zuge sie im September auch Sanaa unter ihre Kontrolle brachte. Seither weitete sie ihren Machtbereich im Zentrum und Westen des Landes aus.
Die Schiiten fordern mehr politische Mitsprache, werden aber von sunnitischen Stämmen und der Dschihadistengruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) bekämpft.