Haiti
Berüchtigter haitianischer Paramilitär aus USA abgeschoben

Der in Haiti gesuchte frühere Anführer einer gewalttätigen paramilitärischen Gruppe ist aus den USA zurück in den Karibikstaat abgeschoben worden. Dies geht aus Medienberichten und Fotografien hervor.
Publiziert: 24.06.2020 um 05:48 Uhr
Der ehemalige Paramilitär Emmanuel Constant (Bildmitte) ist nach seiner Abschiebung aus den USA nach Haiti noch am Flughafen in Gewahrsam genommen worden.
Foto: Dieu Nalio Chery

Der Mann, Emmanuel «Toto» Constant, kam etwa nach einem Bericht des Nachrichtenportals Haiti Press Network am Dienstag (Ortszeit) zusammen mit anderen abgeschobenen Haitianern auf dem Flughafen der Hauptstadt Port-au-Prince an und wurde anschliessend festgenommen.

Dem Anführer der Gruppe FRAPH zur Zeit der Militärdiktatur in Haiti unter Raoul Cédras von 1991 bis 1994 werden Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Er soll für Morde an hunderten Anhängern des zuvor gestürzten Präsidenten Jean-Bertrand Aristide verantwortlich sein. Für seine Rolle bei einem Massaker war er von einem Gericht in Haiti in Abwesenheit verurteilt worden.

Nachdem Aristide 1994 mit Hilfe der USA wieder an die Macht kam, wurde der heute 63-jährige Constant im darauffolgenden Jahr erstmals in New York festgenommen. Einige US-Politiker äusserten in den vergangenen Wochen ihre Bedenken, ob die haitianischen Behörden überhaupt Constant zur Rechenschaft ziehen würden.

(SDA)

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