Die Militärpolizei von Rio de Janeiro teilte am Montag (Ortszeit) auf Twitter mit, dass sie zwei Schweizer Touristen, die bei dem Überfall am Sonntagabend im Armenviertel Cidade Alta verletzt wurden, gerettet habe. Der Mann wurde ins Spital eingeliefert. Er befindet sich in kritischem Zustand, wie das staatliche Spital Getulio Vargas mitteilte.
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, dass am Sonntag in Brasilien zwei Schweizer Staatsangehörige bei einem Überfall verletzt worden sind. Ein Spitalbesuch habe stattgefunden, teilte EDA-Sprecher Georg Farago mit.
Das Generalkonsulat in Rio de Janeiro betreue die Betroffenen im Rahmen des konsularischen Schutzes und halte Kontakt zu den zuständigen Behörden. Weitere Angaben machte Farago mit Verweis auf den Daten- und Persönlichkeitsschutz nicht.
Das GPS-System habe das Paar, das in die Küsten-Kolonialstadt Paraty südlich von Rio unterwegs war, am Sonntagabend durch die Favela geleitet, teilte die Polizei mit. Dort seien beide von unbekannten Räubern angegriffen worden. Die 65 Jahre alte Frau trug nach Presseberichten Schnittwunden am Arm davon.
Der Vorfall habe sich in einem Gebiet ereignet, das von Kriminellen beherrscht werde, sagte ein Sprecher der Militärpolizei der Nachrichtenagentur AP. Touristen sollten die Gegend meiden.
Ermittler suchten am Montag nach Tatbeteiligten. Laut der Polizei gab es in dem Viertel eine Festnahme. Ob sie im Zusammenhang mit der Tat stand, war zunächst unklar. Die Beamten stellten zudem eine Handfeuerwaffe sowie Drogen sicher.
Ein brasilianisches Ehepaar war 2015 wegen ihres GPS-Geräts ebenfalls in eine Favela gefahren. Eine 70-jährige Frau wurde durch einen Schuss getötet.
(SDA)