Als Teil der Vergleichsvereinbarung mit dem US-Justizministerium muss «J&F Investimentos» mehr als 250 Millionen Dollar Strafe an brasilianische und amerikanische Behörden zahlen, wie aus einem Schreiben von JBS an seine Aktionäre, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, vom Mittwoch hervorging.
Das US-Justizministerium in Washington warf dem Konzern ein langfristiges Komplott zur Bestechung korrupter Beamten in Brasilien vor. Führungskräfte hätten dabei Banken, Unternehmen und Immobilien in den USA genutzt, um Regierungsvertretern Millionen Dollar an Schmiergeldern zu zahlen, teilte das Ministerium mit.
Mit ihrem Anti-Korruptionsgesetz «Foreign Corrupt Practices Act» verfolgen die USA Bestechungsvorwürfe auch jenseits ihrer eigenen Landesgrenzen.
JBS ist in Brasilien immer wieder an Skandalen beteiligt gewesen, darunter 2017 ein Gammelfleischskandal, bei dem EU einen Teilstopp für brasilianische Importe verhängte, sowie eine Korruptionsaffäre, in der der damalige Präsident Michel Temer angeklagt wurde.
Die Besitzer von «J&F Investimentos», Joesley und Wesley Batista, wurden festgenommen. Joesley Batista hatte der Justiz auch Mitschnitte eines Gesprächs mit Präsident Temer übergeben. Diese legten den Verdacht nahe, dass ein Mitwisser von Schmiergeldgeschäften, Ex-Parlamentspräsident Eduardo Cunha, mit Geldzahlungen von Enthüllungen abgehalten werden sollte.
Temer soll jahrelang Schmiergelder für seine Partei PMDB von Joesley Batista kassiert haben. «J&F Investimentos» beschäftigt nach eigener Angabe mehr als 250'000 Menschen und ist in 190 Ländern präsent.
(SDA)