Jeden Monat pendelt US-Amerikanerin Katherine Sears (30) zwischen Gerichtssaal und Bordell hin und her. In ihrer Heimat Des Moines (Iowa) verteidigt sie Verbrecher vor Gericht, verbringt Zeit mit ihrem Mann und kümmert sich um das gemeinsame Baby. Dann reist sie einmal quer durchs Land, nach Nevada, um sich dort für Sex bezahlen zu lassen.
Das aussergewöhnliche Doppelleben der Strafverteidigerin sorgt zurzeit für Schlagzeilen. Vor allem, weil Prostitution in den Staaten illegal ist. Überall – ausser in Nevada. Dagegen möchte Sex-Juristin Sears ankämpfen: «Prostitution gehört entkriminalisiert, in der gesamten Nation», sagt sie im Interview mit dem Sender KCCI.
55'000 Dollar in drei Wochen
Bereits vor drei Jahren habe sie angefangen, in Bordellen zu arbeiten. Damals studierte Sears noch an der Uni. «Ich mag Sex. Sex macht Spass. Und ich kann dafür bezahlt werden. Das ist fantastisch», sagt sie. Während dieser Zeit lernte sie ihren Ehemann John kennen.
Dass seine Frau drei Wochen pro Monat als Prostituierte arbeitet – das sei ihm «egal», so ihr Ehemann. Auch er ist Anwalt. Sie sähen die Prostitution als «normalen Job». Im Bordell, in dem die junge Mutter arbeitet, dürfe sie Kunden annehmen oder ablehnen. Sears: «Prostitution ist einvernehmlicher Sex!»
«Als Prostituierte fühle ich mich stark»
Und äusserst lukrativ: In drei Wochen habe sie schon einmal 55'000 Dollar verdient. Pro Tag «bediene» sie zehn bis 15 Kunden. «Ich bin eigentlich sehr schüchtern. Aber als Prostituierte fühle ich mich stark», erzählt sie.
Mittlerweile gehe sie offen mit ihrem Doppelleben um. «Ich denke, je mehr wir darüber reden, desto besser sind unsere Chancen, die angestrebte Entkriminalisierung zu erreichen. Wir werden keine Gesetzesänderung haben, wenn wir passiv sind», so die Mutter. Fälle von Prostituierten übernimmt sie nun gratis. (hah)