Die Entscheidung sei ihr nicht leicht gefallen, schreibt Carobbio in ihrer Medienmitteilung. Als Ständerätin setze sie sich in Bern für die «schwächsten Bevölkerungsgruppen», den Mittelstand und die Interessen des Südkantons sowie der italienischen Schweiz ein.
Gleichzeitig glaube sie aber, einen Beitrag zum Wachsum eines «starken progressiven Pols» leisten zu können, der seine Kräfte zugunsten «einer gerechteren, solidarischeren und ökologisch nachhaltigen Gesellschaft» zu bündeln weiss.
Die SP Tessin will am 2. April 2023 gemeinsam mit den Grünen den Sitz des zurücktretenden Manuele Bertoli verteidigen. Neben der SP-Ständerätin Marina Carobbio war auch Grünen-Nationalrätin Greta Gysin im Gespräch für den einzigen linken Regierungsratssitz im Südkanton. Gysin hat jedoch vor kurzem ihren Verzicht bekannt gegeben.
Marina Carobbio wurde 2019 anstelle des langjährigen CVP-Ständerats Filippo Lombardi mit 46 Stimmen Vorsprung ins Stöckli gewählt. Die auf Palliativpflege spezialisierte Ärztin gehört der Finanzkommission, der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit sowie der Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur an. Die 56-jährige Tessinerin ist Mitglied des Europäischen Komitees für die Frauen aus der italienschsprachigen Schweiz.
Seit dem Rücktritt von Laura Sadis (FDP) im Jahr 2015 sitzt im fünfköpfigen Tessiner Regierungsrat keine Frau mehr. Auch sonst liegt der Frauenanteil in den Tessiner Exekutiven unter dem Schweizer Durchschnitt.
(SDA)