Neue Studie
Spazieren hilft gegen Kniearthrose im Frühstadium

Bei Arthrose im Knie ist der Gelenk-Knorpel abgenutzt. Starke Schmerzen können die Folge sein. Regelmässiges Gehen kann helfen - zumindest wenn man früh genug damit anfängt.
Publiziert: 12.06.2022 um 10:50 Uhr
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Aktualisiert: 13.06.2022 um 09:39 Uhr
Einer US-amerikanischen Studie zufolge hilft Spazieren gegen Kniearthrose im Frühstadium. (Symbolbild)
Foto: GAETAN BALLY

Regelmässige Spaziergänge können einer Studie zufolge bei Kniearthrose Schmerzen vorbeugen. Grace Lo vom Baylor College of Medicine in Houston (US-Bundesstaat Texas) untersuchte mit ihrem Team mehr als 1200 Patienten mit Kniegelenksarthrose, wie sie im Fachblatt «Arthritis & Rheumatology» schreibt.

Demnach kann in einem frühen Krankheitsstadium Gehen das Entstehen von häufigen Beschwerden verhindern. Bei Menschen, die bereits Schmerzen durch Arthrose hatten, war dagegen kein Effekt messbar.

Regelmässige körperliche Aktivität

«Das Center for Disease Control (CDC) empfiehlt regelmässige körperliche Aktivität, um das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und Übergewicht zu senken», sagte Lo laut einer Pressemitteilung. Die Studie zeige nun die langfristigen Vorteile von Bewegung für Arthrose-Patienten.

Bei Betroffenen kann es durch jahrelange Belastungen unter anderem im Kniegelenk zu einem schleichenden Abbau der Knorpelsubstanz kommen. Ist der schützende Knorpel zerstört, führt das zu starken Schmerzen. Betroffene können das Knie nicht mehr richtig belasten, treiben weniger Sport und sind im Alltag eingeschränkt.

Gegen die akuten Beschwerden verschreiben Ärzte oft Schmerzmittel oder spritzen Cortison in den Gelenkspalt. Aufhalten lässt sich die fortschreitende Zerstörung des Gelenks aber dadurch nicht. Häufig brauchen Betroffene eine Operation oder ein künstliches Kniegelenk.

Häufiges Gehen hilft gegen Schmerzen

Lo und ihr Team konzentrierten sich in ihrer Arbeit auf mehr als 1200 über 50-jährige Patienten an vier US-Kliniken. Während einige zu Beginn über Knieschmerzen klagten, war bei anderen die Erkrankung lediglich auf Röntgenbildern sichtbar. Um den Einfluss von Gehen auf die Arthrose zu untersuchen, füllten die Betroffenen über einen Zeitraum von acht Jahren wiederholt Fragebögen zur Häufigkeit ihrer Knieschmerzen aus. Gleichzeitig gaben sie an, wie oft und wie lange sie jeden Tag aktiv gingen.

Patienten, die sich regelmässig bewegten und zu Beginn des Beobachtungszeitraumes nicht über Schmerzen klagten, waren klar im Vorteil: Für sie war es im Vergleich zu Nicht-Gehern um 40 Prozent weniger wahrscheinlich, Knieschmerzen zu entwickeln. Auch der Gelenkverschleiss schritt langsamer voran. Patienten mit O-Beinen profitierten demnach besonders von regelmässigem Gehen. «Unsere Ergebnisse zeigen, dass häufiges Gehen Patienten mit Arthrose im Knie gegen häufige Schmerzen helfen kann - und möglicherweise auch zusätzliche Schäden im Gelenk verhindert», sagt Lo. (SDA)

Das passiert bei Arthrose

In Gelenken zwischen zwei Knochen bilden Knorpel mit ihrer speziellen, glatten Oberfläche einen elastischen Puffer. Die Krankheit Arthritis baut diesen Puffer ab. Ohne Knorpel beginnen die Knochen sich direkt aneinander zu reiben. Ist der Knorpel teilweise oder ganz weg, spricht man von Arthrose. Ein schmerzhafter Zustand. Häufigste Ursachen für diese Entwicklung sind übermässige Belastung und Bewegungsmangel. Warnzeichen: morgendliche Anlaufschmerzen, Schmerzen bei Belastung und Schwellungen.

Rheumaliga Schweiz

In Gelenken zwischen zwei Knochen bilden Knorpel mit ihrer speziellen, glatten Oberfläche einen elastischen Puffer. Die Krankheit Arthritis baut diesen Puffer ab. Ohne Knorpel beginnen die Knochen sich direkt aneinander zu reiben. Ist der Knorpel teilweise oder ganz weg, spricht man von Arthrose. Ein schmerzhafter Zustand. Häufigste Ursachen für diese Entwicklung sind übermässige Belastung und Bewegungsmangel. Warnzeichen: morgendliche Anlaufschmerzen, Schmerzen bei Belastung und Schwellungen.

Auch das hilft bei Gelenkskrankheiten

Bei der Behandlung von Arth­rose, Fersensporn oder anderen entzündlichen Gelenkserkrankungen gibt es neben einer Operation eine Reihe von Möglichkeiten. Weit verbreitet sind entzündungshemmende Medi­kamente, Antirheumatika wie Diclofenac, Mefenaminsäure oder Ibuprofen. Sie wirken zwar gut, verursachen aber häufig Magen- und Darmprobleme. Sehr zu empfehlen sind Gymnastiktherapien von Muskel­gruppen, Kälte- oder Wärmeanwendungen, Laser- oder Stosswellentherapien. Die Entscheidung obliegt dem Arzt.

Bei der Behandlung von Arth­rose, Fersensporn oder anderen entzündlichen Gelenkserkrankungen gibt es neben einer Operation eine Reihe von Möglichkeiten. Weit verbreitet sind entzündungshemmende Medi­kamente, Antirheumatika wie Diclofenac, Mefenaminsäure oder Ibuprofen. Sie wirken zwar gut, verursachen aber häufig Magen- und Darmprobleme. Sehr zu empfehlen sind Gymnastiktherapien von Muskel­gruppen, Kälte- oder Wärmeanwendungen, Laser- oder Stosswellentherapien. Die Entscheidung obliegt dem Arzt.

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