Rund 1600 Angestellte hat Cablecom in der Schweiz. Doch jetzt kommt's zum Kahlschlag. 250 Jobs fallen bis in drei Jahren weg. Der Grund: «Doppelspurigkeiten.»
Letzten Sommer fusionierte UPC Cablecom mit UPC Österreich. Beide sind Töchter der britischen Kommunikations-Firma Liberty Global. CEO wurde der bisherige Chef von Cablecom, Eric Tveter.
Tveter sagte am Dienstag vor den Medien: «Natürlich ist die Kostenstruktur in Österreich günstiger als in der Schweiz.» Müssen die Schweizer jetzt also leiden, weil wir mehr verdienen als die Österreicher?
Der CEO verneint zwar. Er sagt aber auch: «Wir haben uns verschiedene Arbeitsprozesse angeschaut. Das Potenzial für Einsparungen war in der Schweiz grösser.»
Swisscom setzt Cablecom zu
Tveter sagt, das jetzt eingesparte Geld in die Zukunft investiert werden soll. «Der Wettbewerb ist hart.» Tatsächlich: Wer die Zahlen anschaut, sieht, dass Cablecom massiv unter Druck steht. Und zwar wegen Swisscom.
2010 hatte Cablecom 1'520'000 Fernsehkunden. 2014 waren es noch 1'387'100. Swisscom wiederum konnte die Anzahl Anschlüsse im Fernsehgeschäft im gleichen Zeitraum beinahe verdreifachen - von 421'000 auf 1'165'000. Allein 2014 gab's ein Plus von 16,5 Prozent. Gehts im gleichen Stil weiter, überholt Swisscom Cablecom im Jahr 2016.
Immerhin: Cablecom-CEO Tveter verspricht, dass beim Service nicht gespart wird. Cablecom-Kunden werden beim Kundendienst nicht mit einem Österreichischen Dialekt begrüsst. «Man kann auch in Zukunft auf Schweizerdeutsch telefonieren.»